Die Welt für wenig Geld – Reisetipps für die Semesterferien

Wir sind Studenten – überfordert, gelangweilt, verschwenderisch. Und chronisch pleite. Als Lebenskünstler auf Zeit leben wir in den Unialltag hinein und versuchen, die Bierpreise mit etwas Pfennigfuchserei beim Wocheneinkauf wieder auszugleichen. Damit du in den Semesterferien trotz deiner miesen finanziellen Situation nicht zwischen aussortierten Playmobilkisten und verstaubten Familienfotoalben im Abstellraum deiner Eltern, der früher dein Zimmer war, mit dem WLAN kämpfen musst, hilft BLANK dir dabei, das Weite zu suchen.

Denn nie war es einfacher und günstiger um die Welt zu reisen. Heutzutage musst du dich tatsächlich nur einen Abend mal nicht ins Frizz verirren, um dir Hin- und Rückflug ans Mittelmeer zu finanzieren. Tu dir den Gefallen.

Flüge

Falls du dich innerhalb Europas austoben möchtest: Ryanair ist des Studenten Freund. Um jedoch generell günstige Flüge zu finden kannst du www.kayak.de/flights benutzen. Benutze bei Kayak immer die „Flexible Daten“-Option und suche immer „inklusive Umgebung“.

Bei www.skyscanner.de ist besonders die Option, sich die günstigsten Preise für einen kompletten Monat anzeigen zu lassen nützlich. Leider sind das jedoch nur die Preise, die die Seite bei vorherigen Suchen registriert hat. Ist also nicht immer aktuell.

Wichtig ist, bei der Suche nach günstigen Flügen immer verschiedene Flughäfen in der Nähe auszuprobieren: Oft ist es so, dass dein Flug von einem anderen deutschen Airport deutlich günstiger ist, als von deiner Heimatstadt. www.blablacar.de oder das Transportmittel deiner Wahl bringt dich günstig ans Ziel. Für besondere Schnäppchen lohnt es sich außerdem, immer mal wieder einen Blick auf www.urlaubspiraten.de und www.secretflying.com zu werfen.

Vor Ort

Zuerst einmal www.couchsurfing.com – der Klassiker unter den Reiseseiten dürfte bereits jedem 2X-Jährigen ein Begriff sein. Probier es aus, es lohnt sich. Alternativen zur bekanntesten Variante sind die Seiten www.hospitalityclub.org und www.warmshowers.org. Während Hospitalityclub ein etwas unbekannteres Pendant zum bekannteren Couchsurfing ist, bringt Warmshowers umherreisende Fahrradfahrer mit aufgeschlossenen Gastgebern zusammen. Perfekt, falls du sportlich aktiv werden willst und in den Semesterferien mal den Donauradweg entlang radeln möchtest.

Noch relativ unbekannt ist das Housesitting. Auf Seiten wie www.mindmyhouse.com oder www.housecarers.com suchen Hauseigentümer nach Aufpassern für ihr Zuhause. Dass deren Abwesenheit oft auf die Ferien fällt, kommt uns Studenten zeitlich ziemlich gelegen. In der Regel kümmert man sich vor Ort um die Pflanzen und gegebenenfalls Haustiere der Eigentümer und bekommt dafür gratis ein komplettes Haus für den Urlaub. Es gibt eindeutig schlechtere Deals.

Wwoofing kennst du wahrscheinlich schon von deinem Selbstfindungstrip nach dem Abitur. Besonders Naturverbundene Menschen kommen hier auf ihre Kosten: Für einen Schlafplatz und drei Mahlzeiten hilft man zwischen vier und sechs Stunden täglich bei der Arbeit auf ökologischen Farmen weltweit. Der Nachteil ist allerdings, dass man sich für jedes Land, in das man reisen möchte, einen eigenen Account machen muss. Und das kostet. Jedes mal zwischen 18 und 60 Euro.

Workaway – lediglich dein Bier musst du selber zahlen

Hauptsächlich soll dir dieser Artikel jedoch meine absolute Lieblingsreiseseite im Internet näherbringen: Dank www.workaway.info kannst du die Orte deiner Träume besuchen ohne dich vorher wochenlang am Fließband der Firma deines Vertrauens von einer Zigarettenpause in die Andere zu retten.

Workaway ist eine Online-Community, die Reisende mit kleinem Budget und aufgeschlossene, hilfesuchende Gastgeber auf der ganzen Welt miteinander vernetzt. Das Prinzip ist denkbar einfach: Als Reisender bekommst du Unterkunft und Verpflegung und hilfst im Gegenzug deinem Gastgeber circa vier bis fünf Stunden pro Tag bei einer zu verrichtenden Arbeit.

Die Tätigkeiten sind dabei so verschieden wie die Länder, in die du reisen kannst. So kannst du dir aus der mittlerweile mehr als 20.000 Hosts umfassenden Liste deine ganz persönlichen Traumziele auf dieser Welt heraussuchen. Egal ob Englisch unterrichten, bei der Renovierung helfen, den Garten umgraben, als Bartender Drinks mixen oder in einer Surfschule aushelfen: Bei Workaway findest du fast alles. Überall.

So habe ich mich zum Beispiel mitten im Dschungel einer malaysischen Insel um den Garten gekümmert, habe Englisch in Kambodscha unterrichtet, Elefanten im Norden Thailands gepflegt und in einer belgischen Chocolaterie im wunderschönen Norden Patagoniens gearbeitet.

Workaway vermittelt dir allerdings keine Projekte von sich aus, die Seite dient lediglich als Plattform. Sobald du dir für 23 Euro einen Account angelegt hast, kannst du loslegen und sämtliche Gastgeber in aller Welt kontaktieren. Falls du nicht alleine losziehen willst, gibt es die Option, zwei Profile miteinander zu verbinden oder sich ein Paarprofil anzulegen. Anders als bei Couchsurfing bleibt man mindestens eine oder zwei Wochen an einem Ort. Das Ganze läuft zudem über ein Feedbacksystem, mit dessen Hilfe potenzielle Gastgeber und Reisende einen noch besseren Eindruck voneinander bekommen sollen. So sind in jedem Profil die Bewertungen ehemaliger Gastgeber beziehungsweise Reisender einsehbar.

Du willst sofort loslegen? Da die Seite sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreut, ist es besonders wichtig, das eigene Profil so ausführlich wie möglich zu gestalten. Schau dir einfach ein paar andere Profile an und lass dich inspirieren. Ein paar nette Fotos sind deine Eintrittskarte in die Welt. Da manche Hosts eine enorme Anzahl an Nachrichten jeden Tag bekommen, sind aussagekräftige Bewerbungsnachrichten unablässig: Schreibe über dich, wieso du gerne bei ihnen unterkommen möchtest, wie du helfen kannst, was dich an ihrem Land reizt und werde einigermaßen konkret, was deine Reisedaten angeht. Das erleichtert die Kommunikation, schafft Vertrauen und gibt sowohl dir als auch deinen potenziellen Gastgebern Planungssicherheit.

Was mich an Workaway so überzeugt, ist, dass man auf einfachem Weg einen Blick hinter die Kulissen eines Landes bekommt. Man wird sofort in eine lokale Gemeinschaft integriert, lebt mit aufgeschlossenen Menschen zusammen und kann ohne große Umstände eine Sprache praktizieren.

Und abgesehen von der Anreise ist der Großteil der Kosten vor Ort schon abgedeckt. Lediglich dein Bier musst du selber zahlen.