Bayerischer Rap boomt. Immer mehr junge Musiker entdecken den Dialekt, als Möglichkeit ihre eigene Handschrift zu finden, ihren eigenen Flow. Hier soll es allerdings keinesfalls um einen Newcomer gehen. Auch macht es keinen Sinn bei einem so jungen Künstler von einem Urgestein zu sprechen, dennoch gibt es keine bessere Beschreibung für den Mann, der gestern die Redoute in Passau gerockt hat. Wir haben BBou getroffen.
Eine halbe Stunde vor Beginn des Konzerts beginnt der große Redoutesaal sich langsam zu füllen. Um 21:30 ist er schließlich rappelvoll. Alle warten auf den Boarischen Bou aus der Oberpfalz.
Das neue Album heißt Idylle und ein besseres Wort, den frischen Sound zu beschreiben, gibt es wohl nicht. Keine Spur von klischeehaften Tubasamples, vielmehr dreht sich alles um jamaikanisches Lebensgefühl in der bayerischen Heimat. Unterstützt wird der Bbou dabei von DJ Sticky und Rapkollege Kiste. Es wird gefreestylet, die Ansagen sind wunderbar sinnbefreit, die Stimmung grandios. Im Gegensatz zu anderen Rappern ist die Musik von BBou tanzbar und die ersten Reihen machen davon gerne Gebrauch. Alle führen sich auf, wie bei einem Treffen mit dem Kumpel. Zwischen zwei Songs stoßen Künstler und Fan miteinander an.
Einzig der Sound in der Redoute hätte noch besser sein können. Wmmernde Bässe ließen die Wände vibrieren und die Vocals saßen klar und durchsetzungsfähig auf dem Beat. Richtig rund wirkte das Gesamtpaket trotzdem nicht. An der Mische könnte noch nachgebessert werden. Naja – Kritik auf hohem Niveau.
BBou ist kein Vollzeitmusiker. Wer deshalb eine halbherzige Performance erwartet, liegt falsch. Der Bou und seinen Crew liefern ab und hätten sogar noch länger gespielt, wäre Voodoo Jürgens nicht schon in den Startlöchern gestanden. Es ist der Fluch des Festivals. Die begeisterten Rufe nach einer Zugabe können zwar nicht erhört werden. Dafür gibt es noch einen kleinen Freestyle zum Abschluss.
A Bou muss schließlich dou, wos a Bou dou mou.