[vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Kulturcafete im Nikolakloster hat eine Aufgabe. Sie soll ein Ort sein, an dem junge Künstler und ihr Publikum zusammenfinden. Wird sie dem gerecht? Am vergangenen Freitag fand dort der Singer-Songwriter-Abend statt. Das Bier war billig, der Eintritt frei und das Publikum enthusiastisch. Kein Wunder, schließlich ist so ein Abend für die Nische gedacht. Der Passauer Durchschnittsstudent interessiert sich natürlich für Musik, aber nicht so sehr, dass er seine Lauscher auch mal abseits der ausgetretenen Spotify-Pfade auf Reisen schickt, um vielleicht etwas oder jemand Neues zu entdecken. Das ist ein Fehler.
Im Laufe des Abends standen insgesamt sechs Künstler auf der Bühne. Los ging es mit Adeline Roblin. Die junge Frau sang mal auf Englisch, mal auf Französisch begleitet von ihrer Gitarre und dem Pianisten Max Schiedermeier. Der trat auch noch solo auf und brachte mit seiner Loop Station ordentlich Druck auf die Ohren der Zuhörerschaft. Schiedermeiers Programm war geprägt von Abwechslung. Mal blieb er sauber, klassisch, geradezu lehrbuchhaft. Dann sang er über sein blaues Auto oder griff zur Gitarre und rotze Solo- und Rhythmusparts so wunderbar dreckig über die Loops, dass es nur so schmatzte.
Außerdem erwähnenswert ist der Auftritt von Mirja Hölscher. Die Passauer Studentin begeisterte mit einer Stimme, die ausnahmslos allen Anwesenden die Schuhe auszog. Wenn sie sang herrschte diese ganz besondere Stille, wie man sie von ganz besonderen Konzerten kennt. Die Art von Stille, wenn alle den Atem anhalten, um nicht einen einzigen Ton zu verpassen.
Doch all das wirkte lediglich wie das Vorspiel für den letzten Auftritt des Abends. Topher präsentierte selbstgeschrieben Songs auf Deutsch, Englisch und Spanisch und nahm das Publikum mit auf eine im besten Sinne nachdenkliche Reise hin zur guten Laune. Die ist bei Topher nämlich ansteckend. Seine Songs wirken nicht naiv oder selbstversonnen. Man hat das Gefühl, dass da jemand sitzt, der sich bewusst dafür entschieden hat glücklich zu sein. Locker flockig moderierte er sich dabei selbst und entließ auch die zynischsten Jungjournalisten mit einem breiten Grinsen in die Passauer Nacht. Auch zu sehen waren die Musiker Thomas Favrot und Maria Lederer.
Fazit: Dieser Abend hat einmal mehr gezeigt, was die Passauer Kulturszene leisten könnte. Potenzial ist da und das Publikum nahm die Möglicheit geradezu gierig auf, junge, unverbrauchte Künstler und ihre unterschiedichen Ansätze komprimiert auf einer kleinen Bühne zu sehen. Solche Abende wünscht man sich jedes Wochenende. Da die Zielgruppe aber doch recht begrenzt erscheint, dürfte das ein frommer Wunsch bleiben.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_images_carousel images=“12192,12190,12188,12186″ img_size=“full“ autoplay=“yes“ wrap=“yes“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_images_carousel images=“12193,12191,12189″ autoplay=“yes“ wrap=“yes“][/vc_column][/vc_row]