Foto: Maja Single

Piratenparty auf der Donau

So war die „Pirateboatparty“ mit VAN ART

Von Viki und Maja

Donnerstag Abend in Passau, bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel legt das Piratenboot am Pier A12 auf der Donau ab. An Bord sind etliche Student:innen unterschiedlicher Nationen, viele davon in Piratenkostümen. Die Bootsparty wird von der europäischen Hochschulgruppe Aegee veranstaltet. Schon von Anfang an sorgen bunte Scheinwerfer, Kunstnebel und Seifenblasen für Partystimmung auf dem Schiff. Viele entscheiden sich in der Hitze erstmal an einen Tisch zu setzen, dem vorbeiziehenden Passau zuzuschauen und bei gekühlter Cola, Bier oder einem Cocktail zu entspannen. Kaum ist das Schiff an der Ortsspitze vorbei und die Donau ein Stück nach oben gefahren wird die Musik lauter und die ersten Partygänger:innen versammeln sich im vorderen Teil des Schiffes und fangen an zu tanzen.

Für die passende Musik sorgt der deutsche DJ VAN ART, welcher die meiste Zeit mit gutem House begeistert. Er ist noch am selben Tag aus Mallorca angereist. Ursprünglich stammt er aus der Nähe von Passau, bereist aber ganz Europa. Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien, Österreich, die Schweiz, Tschechien, Polen… Es gibt kaum ein Land wo er noch nicht war. Oft macht er aber nicht nur Urlaub, sondern tritt auch auf großen Bühnen auf. So zum Beispiel im Sommer 2021 im Papaya Club in Novalja. Die meiste Zeit über spielt er aber in Passaus Umgebung. Vor allem im Sägewerk Club in Untergriesbach und dem Lobo Nightclub in Waldkirchen.

Das Schiff fährt in der Sonne die Donau entlang bis kurz vor dem Wasserkraftwerk Jochenstein. Immer wieder kommen wir an kleinen Dörfern vorbei. Hier muss leider – wahrscheinlich wegen Ruhestörung – die Lautstärke reduziert werden. Trotzdem winken uns die Spaziergänger:innen vom Donauufer freundlich zu. Auch ein kleines Motorboot fährt zwischenzeitlich neben dem Schiff her, die Besitzer machen Bilder und jubeln der Menge entgegen. Am Wasserkraftwerk dreht das Schiff um und fährt dem Sonnenuntergang entgegen. Als die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, wird das Schiff deutlich langsamer. Jetzt kommen die bunten Scheinwerfer und der Nebel erst richtig zur Geltung. Die Stimmung ist noch aufgehitzter. Immer wieder schreien alle zu bekannten Liedern mit, springen zum Beat und strecken ihre Arme in die Luft. Sogar die Security-Kräfte lassen sich es nicht nehmen – ab und zu – zum Beat zu wippen oder sogar richtig mit zu feiern.

Um 22 Uhr wird es leise, die Lichter gehen aus und das Schiff legt in Passau an. Die Feier ist aber noch nicht vorbei. Weiter geht es auf der Afterparty im Zauberberg. Es dauert eine ganze Weile bis sich der Club langsam füllt. Aber nach einer halben Stunde tummelt es sich nur so auf der Tanzfläche. Es ist so eng, dass man ständig einen Ellenbogen in den Rücken bekommt und immer wieder für Leute Platz machen muss, die sich einen Weg durch die Masse suchen. Es riecht nach Deo, Parfüm, Kunstnebel und ganz viel Schweiß, aber all das stört nicht weiter. Die Musik auf der Afterparty ist noch besser als die auf dem Schiff. Das merkt man auch den Feiernden an. Inzwischen kann sich niemand mehr zurückhalten, sondern alle tanzen. Bis 2 Uhr, dann ist auch die Afterparty vorüber.

Der Besuch der Pirate-Bootsparty war eine gute Entscheidung, wenn man bedenkt, dass man normalerweise um die Uhrzeit noch in einer Vorlesung gesessen hätte. Die Stimmung war ausgelassen, die Besucher:innen meist freundlich und vom Ambiente hingerissen. Zusätzlich verwöhnte uns das Sommerabendwetter mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und einer angenehmen kühlen Brise, sodass das Tanzen und Feiern sehr angenehm war. Die Fahrt an sich betrug drei Stunden, jedoch konnte nicht durchgehend laut Musik gespielt werden. Im Groben und Ganzen lief die Musik also eine Stunde weniger, als „versprochen“. Außerdem beendete der DJ bei der Rückfahrt ab 21:15 Uhr sein Set und es lief ab dann an nur noch leise „Chart-Musik“.

Alles in Allem zahlte man mit rund 23€ einen stattlichen Eintrittspreis, bei welchem man definitiv davor auf der Innwiese „günstig“ vorglühen musste. Die Preise auf dem Boot waren nämlich verhältnismäßig sehr hoch. So zahlte man dort (nicht wirklich) gern 6,20€ für ein lauwarmes Weizen. Wenn man eine Frau war, bekam man teilweise nicht einmal das Pfand für das Plastik-Weizenglas zurück. Hier könnte man das Personal auf den aktuellen Stand 2022 schulen, denn ja – für manche wohl noch eine Überraschung – auch Frauen trinken Weizen (vor allem in Bayern ;)).

Im Vergleich zu anderen Bootspartys in anderen Städten muss man allerdings loben, dass es sich bei der Pirate-Bootsparty um eine gut organisierte und großzügig geplante Veranstaltung handelte. Das sehr geräumige Schiff bot die Möglichkeit, dem Trubel auch für ein paar Minuten zu entkommen und sich gemütlich dem „Vibe“ hinzugeben.

Auch das Feedback der anderen Feiernden war stets positiv und beschreibt eine erfolgreiche Partynacht. Eine erneute Fahrt mit der Pirate-Bootsparty ist nicht ausgeschlossen, lässt allerdings Verbesserungsvorschläge da.