21 Uhr: Ich betrete die Passauer Dreiländerhalle und schon werde ich von einem bereits gut angeheiterten 50-jährigen Mann angerempelt. Der blinkende Hut, den er trägt, fesselt gleich meine Aufmerksamkeit – ein geschickter Schachzug von ihm – denn eigentlich hätte man ihn übersehen können. So wird der Mann zu meiner ersten Erinnerung des Abends. Es geht also vielversprechend los.
Ich bin zum ersten Mal auf dem Passauer Kneipenfestival, denn für ein Event dieser Größe ist es in der Studentenszene relativ unbekannt. Dementsprechend erwartungslos steige ich also in den Bus hoch zur Dreiländerhalle, eine Tour, die ich bisher nur für die Maidult gewagt habe. Auf mein Bier muss ich nicht lange warten, da neben dem Journeys, dem Go und der Funky Buddha Bar noch ein Dutzend anderer Bars und Clubs aus dem Passauer Umfeld die riesige Bühne samt Tanzfläche mit ihren Tresen umzingeln.
22.30 Uhr: Es wird voller und das Publikum ist eine wirklich bunte Mischung. Zwischen Studenten, einer Landjugend und einigen Stammtischgruppen entdecke ich unter anderem eine durch Kutten gekennzeichnete Rockergruppe, denen man ihren Unmut über die Musik deutlich ansieht. Der großen Mehrheit aber gefallen die DJ´s, unter denen neben lokalen Berühmtheiten, wie Mickey P. und Jonas B., auch Kultstar Oli P. auflegt.
23 Uhr: Spätestens jetzt füllt sich auch die Tanzfläche, denn eben dieser Oli P. steht nun auf der Bühne und spielt einen 90er Jahre Hit nach dem anderen. Dazu strömen selbst eingefleischte Tanzmuffel auf den Dancefloor. Die Gruppen vermischen sich, alle sind in bester Feierlaune.
Untermalt werden die Sounds durch eine grandiose Bühnenshow, die neben spektakulären Lichteffekten auch Konfettikanonen und Flammenwerfer beinhaltet.
Die Stimmung erreicht ihren Höhepunkt, als Oli P. zum Ende seines Sets Angels von Robbie Williams singt. Die Feuerzeuge werden gezückt, die Partnerinnen in den Arm genommen und es wird lauthals mitgegrölt. Eine wirklich schöne Nacht neigt sich ihrem Ende zu. Das 35. Mega Kneipen-Festival war eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Studentenpartys, ein absolut empfehlenswertes Event.
Zum Ende des Abends treffe ich den Mann mit dem blinkenden Hut wieder. Er steht am Karlstetter Festzelt Tresen und erzählt einer Gruppe Studenten im tiefsten niederbayrisch von seinen wilden Jahren. Vielleicht erzählen wir einmal von diesem Abend.