Sie headbangen, sie schreien, sie springen und singen. Am Samstagabend hat die Passauer Studentenband Clone Company das Zeughaus gerockt. Viele, hauptsächlich junge Leute sind gekommen, um die neue EP der Alternativ-Rockband hören und abfeiern zu können. Dominik Kalus, der Gitarrist der Band, hat sich im Anschluss an das Konzert noch Zeit genommen, um BLANK ein paar Fragen zu beantworten.
Vom kleinen Uni-Proberaum auf die große Bühne. Vom Publikum, das, wie Frontmann „Kone“ sagt, nur aus „besten Freunden und ein paar Onkels“ besteht, zu einer Menschenmenge, die zu den Beats abgeht, die Texte mitsingt und mit Wunderkerzen schwenkt. Im Jugendzentrum Zeughaus hat sich dieser Traum für Clone Company erfüllt.
Am Samstag Abend wurde es im Zeughaus laut. Zunächst hatten zwei Vorbands die Möglichkeit ihr Können auf der Bühne zu präsentieren und das Publikum für sich zu begeistern. Es gab viel Jubel und Beifall, der dann noch lauter wurde, als die Hauptband Clone Company die Bühne betrat. Kurzer Soundcheck und dann konnte es losgehen. Dominik Kalus legt mit rhythmischem Gitarrensound los, der vom Bassisten Carsten Dürr energisch begleitet wird. Im Hintergrund drischt Ruben Schlag auf das Schlagzeug ein. Dann die tiefe, kräftige Stimme von Konrad Horsch. Der Musikstil erinnert an Bands wie FooFighters oder blink182. Doch die vier Passauer Studenten zeigen an diesem Abend neben ihrer rockig-wilden Performance auch ihre ruhige Seite: Bei tiefgründigen Texten und zarten Akustik-Klängen bleibt auch Zeit für kleine Verschnauf-Pausen.
Seit 2013 gibt es die Studentenband nun, die sich vor allem durch Pop-Punk, Indie-Rock, Punk-Rock und Instrumental Skills auszeichnet. Die letzten Jahre haben die vier Jungs vollen Einsatz gezeigt, um ihre neue EP, sogar mithilfe eines professionellen Produzenten, herausbringen zu können. Die Entstehung der neuen Platte hat letztes Jahr in den Winterferien begonnen: „Da haben wir uns einfach mal für 5 Tage in ein Gemeindezentrum zum Songsschreiben verzogen.“
Der Gitarrist Dominik Kalus erzählt:
„Bei uns ist tatsächlich alles DIY. Dementsprechend stecken wir dann auch wirklich die Zeit rein. Es ist viel Arbeit, aber macht auch unheimlich viel Spaß. Trotzdem ist es schön, wenn man mal was abgeben kann. Für das Musikvideo von ´Did we go wrong´ haben wir jetzt einen Produzenten gehabt, zu dem wir meinten, er soll mal so machen wie er denkt.“
Ein offizielles Plattenlabel hat die Band für ihre neue EP nicht. Die CD „Stop.Standing.Still.“ konnte dank des erfolgreichen Crowdfundings eigenständig herausgegeben werden.
„Wir hatten einen Produzenten, mit dem wir zusammen in seinem Studio arbeiten konnten, aber sonst haben wir alles selber gemacht, selber rausgebracht, selber gepresst.“
Anfang September ging Clone Company mit ihrem Anliegen an die Öffentlichkeit: „Für die letzten Schritte unserer neuen CD brauchen wir deine Hilfe. Die Platte soll raus in die Welt und wir gleich mit“
Kreativ wie das Team ist, kann man bei diesem Projekt neben CDs und T-Shirts auch ein Wohnzimmer-Konzert oder die Cooking Company zu sich nach Hause bestellen. Das Privatkonzert kostet 150€ und für 50€ kann man sich exklusiv einen Abend lang von den vier vielseitigen Talenten bekochen lassen.
Doch wer steckt hinter dieser rockigen Studentenband, die seit vier Jahren gemeinsam ihrer Leidenschaft für Musik nachgeht und diese nun auch auf den Bühnen Deutschlands und Österreichs präsemtiert?
Dominik Kalus und der Bassist Carsten Dürr kennen sich bereits seit ihrer O-Woche an der Uni Passau. Die Idee eine Band zu gründen ist schnell entstanden, fehlten nur noch der Drummer und natürlich ein Sänger. Der Kommilitone Ruben Schlag ist durch sein Facebook-Profilbild (und seinen Nachnamen) schnell als Schlagzeuger entlarvt und schafft es die Gruppe beim ersten Treffen zu überzeugen. Konrad Horsch, ein langjähriger Freund von Dominik Kalus, lässt sich dafür begeistern der künftige Frontmann der Band zu sein. Einmal den Entschluss gefasst, ist er durch nichts mehr zu bremsen: Wöchentlich pendelt er von seinem Studienort Regensburg zu den Proben nach Passau. Mit dreizehn Jahren hat er seinen ersten eigenen Song geschrieben und liefert nun die Grundideen und Texte für die Songs von Clone Company.
Dominik kann das nur bestätigen:
„Wir sind keine Jam-Band. Unser Sänger ist eigentlich der Inspirierte, der die Ideen hat. Er schreibt alle Songs auf Akustikgitarre und dann spielt er uns die vor. Wir entscheiden, welcher Song am besten ist und machen dann gemeinschaftlich etwas für die ganze Band taugliches draus.“
Als moderne Band mit überwiegend jungen Publikum, muss man sich den aktuellen Trends anpassen. Dazu gehört natürlich auch die Streaming Plattform Spotify. Eine gute oder eine schlechte Entwicklung?
„Im Prinzip nehmen wir es so wie es ist. Es macht`s natürlich ultra schwer, weil es verdient da ja keiner irgendwas dran. Aber zugegeben- ich kaufe selber auch eher wenig CDs und finde Spotify super praktisch und cool zu benutzen. Für uns ist es jetzt einfach wichtig, dass wir auf allen Kanälen vertreten sind“
Für alle, die jetzt neugierig auf die Musik von Clone Company geworden sind, ist das natürlich auch praktisch. Und die Vier haben vor die Kanäle und Fans auch noch nach ihrem Studium, mit Musik zu versorgen:
„Also wir sind auf jeden Fall noch den nächsten Sommer da und wollen mal schauen wie weit wir da kommen. Es steht aber auf jeden Fall im Raum, danach einfach zu sagen: Okay in welche Stadt wollen wir? München? Wien? Dann sucht man sich halt da den Master oder das Praktikum oder den Job. Denn ohne die Jungs und die Musik kann man sich das jetzt gar nicht mehr vorstellen.“