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Das Geschäft mit dem Sport: Dirty Games

Copyright: W-film/Benjamin Best Productions

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]In schöner Regelmäßigkeit kommt im Spitzensport aktuell ein Skandal nach dem anderen ans Licht, ob systematisches Doping, Korruption oder Menschenrechtsverletzungen im Vorfeld von Sportevents. Doch spätestens, wenn am 10. Juni der Anpfiff zur Fußball-EM in Frankreich ertönt und am 5. August das Olympische Feuer in Rio de Janeiro entzündet wird, wollen viele Fans und Medien davon lieber nichts mehr wissen. Der Sportjournalist Benjamin Best möchte das mit seiner Doku „Dirty Games – Das Geschäft mit dem Sport“ ändern. Dafür recherchierte er eineinhalb Jahre lang und sprach mit Opfern, Tätern und Insidern des internationalen Spitzensports. Entstanden ist eine 90-minütige Abrechnung, die nicht unbedingt neue Erkenntnisse liefert, aber dennoch ein aufrüttelnder und sehenswerter Aufruf zur Veränderung ist.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_single_image image=“9001″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

Menschenrechtsverletzungen in Katar und Brasilien

Der Film beginnt auf dem Flughafen Kathmandus in Nepal. Der 28-jährige Bahadur Danuwar trifft in seiner Heimat ein – tot. Er hatte in Katar als Wanderarbeiter auf den Baustellen für die WM 2022 gearbeitet. Es war nicht der erste Todesfall auf den Baustellen Katars, mit bis zu 4000 toten Arbeitern rechnet die Protestinitiative der Gastarbeiter bis zum Start der WM 2022. In Kathmandu spricht Best mit weiteren ehemaligen Arbeitern, sie berichten von überfüllten und verdreckten Unterkünften, nicht gezahlten Löhnen und Sklaventreiberei (wie war das noch, Herr Beckenbauer?).

Doch nicht nur in Katar fordert der Sport Opfer. In Rio de Janeiro war im Vorfeld der WM 2014 und Olympia in diesem Jahr vor allem die ärmere Bevölkerung von Umsiedlungen durch die Stadtverwaltung betroffen, auch vor Zwangsräumungen machte die Polizei nicht Halt. In den Favelas Rios trifft sich Best mit Bewohnern, die über die Schikanen berichten.[/vc_column_text][vc_single_image image=“8988″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Es sind keine neuen Skandale, die der Film aufdeckt, die Missstände in Katar oder Brasilien dürften vielen bekannt sein. Dennoch machen die Einzelschicksale betroffen. Gerade weil Best sich selbst im Film zurücknimmt, stattdessen die Protagonisten ausführlich zu Wort kommen lässt. Fast ohne Überleitung oder Off-Text und in langen Einstellungen reiht sich eine Station an die nächste.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Dass der Film dabei darauf verzichtet, die Angeklagten selbst zu Wort kommen zu lassen, kann man durchaus kritisch betrachten. Ein Vorwurf, den Benjamin Best kennt. Seine Begründung: „Ich wollte keinen Funktionärsfilm machen“, erklärte er bei der Preview des Films vergangene Woche in München. Stattdessen gehe es ihm darum, den Schwachen eine Stimme zu geben. Advocacy Journalism also statt reiner Objektivität.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_single_image image=“8995″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

Deals, Wetten und Manipulationen

In Dirty Games kommen jedoch nicht nur Opfer des Spitzensports zu Wort, auch ehemalige Insider und Täter sprechen offen über Korruption und Manipulation. Die FIFA darf da natürlich nicht fehlen. Bonita Mersiades, ehemalige Kommunikationschefin des Australischen Fußballverbandes für die gescheiterten WM-Bewerbungen 2018 und 2022, stellt im Film noch einmal klar, worum es bei den Bewerbungsprozessen für Sportevents wirklich geht:

„It’s about the deals, the double deals, the counter deals”

[/vc_column_text][vc_video link=“https://vimeo.com/151533485″][vc_column_text]In den USA, wo die Kommerzialisierung des Sports mitunter absurde Züge annimmt, klären uns ein ehemaliger Boxmanager und ein Ex-NBA-Referee über Manipulation im US-Sport auf. Darüber, wie NBA-Spiele wegen einer 20-Dollar-Wette verpfiffen werden oder wie die Absprachen im Vorkampf eines Boxkampfs ablaufen. Auch hier stützt sich der Film einzig auf die Anekdoten seiner Protagonisten, eine tiefergehende Recherche findet nicht statt. Was auch nicht Ziel des Films ist, der stattdessen eine umfassende (aber wohl leider bei weitem nicht vollständige) Übersicht darüber liefert, was schief läuft im globalen Sportgeschäft.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_row_inner][vc_column_inner width=“2/3″][vc_column_text]

Wenn Fans genug haben

Zum Ende, als man fast jede Zuversicht verloren hat, zeigt Dirty Games Beispiele auf von Fans, die sich das Treiben nicht länger gefallen lassen. Da wären zum einen Ibrahim Ertürk und die Initiative Turkish Fair Play Platform. Sie protestieren seit Jahren gegen den türkischen Fußballverband, die FIFA und die UEFA, die den Verein Fenerbahçe Istanbul trotz nachgewiesener Spielmanipulation nicht beziehungsweise unzureichend sanktionierten. Auch bei der Preview in München waren sie vor Ort. Die Motivation, nach all den Jahren weiter zu demonstrieren? „Der Fußball gehört den Fans, nicht der FIFA oder UEFA“, sagt Ibrahim Ertürk, der Dirty Games mit seinen Mitstreitern auch auf der Filmtour begleiten wird.[/vc_column_text][/vc_column_inner][vc_column_inner width=“1/3″][vc_column_text]

 

[/vc_column_text][vc_single_image image=“8991″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Zum anderen wäre da der englische Fußballclub FC United of Manchester, ein Verein, den ausschließlich Fans leiten, und in dem jedes Mitglied gleiche Mitbestimmungsrechte hat. Quasi das Gegenmodell zu einem Profisport, der sich von selbst zugewiesenen Idealen immer weiter weg bewegen zu scheint.

„Die Fans haben mehr Macht als sie glauben“, meinte Benjamin Best bei der Preview. Vielleicht hilft sein Film, uns das wieder ins Bewusstsein zu rufen.

 

Hintergrundbild: W-film/Benjamin Best Productions

Autor: David Liewehr[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Die folgende Karte gibt einen Überblick zu einigen Stationen, an denen Best für „Dirty Games“ recherchiert hat. Ein Klick auf den jeweiligen Pin öffnet eine Detailansicht in einem neuen Tab.[/vc_column_text][vc_raw_html]JTNDaWZyYW1lJTIwZnJhbWVib3JkZXIlM0QlMjIwJTIyJTIwaWQlM0QlMjJtYXBqYW0taWZyYW1lJTIyJTIwc3JjJTNEJTIyJTJGJTJGZW1iZWRzLm1hcGphbS5jb20lMkZ2MiUyRm1hcC1lbWJlZC5odG1sJTNGYXBwX3VybCUzRGh0dHBzJTNBJTJGJTJGbWFwamFtLmNvbSUyRiUyNmNkbl91cmwlM0QlMkYlMkZtYXBqYW1qc29uLmdsb2JhbC5zc2wuZmFzdGx5Lm5ldCUyRiUyNm1hcF9pZCUzRGRpcnR5Z2FtZXMlMjZhY2Nlc3NfdG9rZW4lM0RleUowZVhBaU9pSktWMVFpTENKaGJHY2lPaUpJVXpJMU5pSjkuZXlKemRXSWlPaUkxTnpRNVlqWXlOelZpTm1aa1pUQTNNREF4TTJSak5XUWlMQ0pwYzNNaU9pSnRZWEJxWVcwdVkyOXRJbjAuaEJCSmtiQnRjSnpJd2R2VGFQOEVuWkVJX0tKTVZFZlVaUHR1LUFBSi1TQSUyNmNvbnRlbnRfYWN0aW9uJTNEc2lkZV9wb3B1cCUyNm1hcF93aWR0aCUzRDgwMHB4JTI2bWFwX2hlaWdodCUzRDYwMHB4JTI2Y29udGFpbmVyJTNEbWFwamFtLTElMjZkb21haW4lM0RtYXBqYW0uY29tJTI2ZGlzYWJsZUNsdXN0ZXJpbmdBdFpvb20lM0QxJTIyJTIwc3R5bGUlM0QlMjJ3aWR0aCUzQSUyMDgwMHB4JTNCaGVpZ2h0JTNBJTIwNjAwcHglM0JtYXJnaW4tYm90dG9tJTNBNXB4JTNCJTIyJTNFJTNDJTJGaWZyYW1lJTNFJTNDZGl2JTIwc3R5bGUlM0QlMjJtYXJnaW4tYm90dG9tJTNBNXB4JTNCdGV4dC1hbGlnbiUzQSUyMGxlZnQlM0Jmb250LXNpemUlM0ElMjAxMnB4JTNCY29sb3IlM0ElMjAlMjMxMmJmOWMlM0IlMjIlM0UlMjAlM0NhJTIwaHJlZiUzRCUyMiUyRiUyRm1hcGphbS5jb20lMjIlMjB0aXRsZSUzRCUyMkNyZWF0ZSUyMGElMjBtYXAlMjIlMjB0YXJnZXQlM0QlMjJfYmxhbmslMjIlM0UlMjBDcmVhdGUlMjBhJTIwbWFwJTIwJTNDJTJGYSUzRSUyMCUzQyUyRmRpdiUzRQ==[/vc_raw_html][/vc_column][/vc_row]

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