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Der BLANK Jahresausblick

Was haben wir nicht alle gejammert. Wir waren uns doch so sicher. Haben blauäugig eine frenetische Wahlparty organisiert und sind dann gutgläubig um drei Uhr nachts ins Bett gefallen, nur um am nächsten Morgen in aller Eile nach der Reset-Taste auf unserem Smartphone zu suchen. Bevor wir also morgen, am Inauguration Day Donald Trumps, in einen schwer verdaulichen Zustand irgendwo zwischen Lethargie und Apathie verfallen, sollten wir den Blick auf die Zukunft richten.

2017, so viel lässt sich schon erahnen, verspricht nicht weniger unterhaltsam zu werden als das vergangene Jahr. Ganz im Gegenteil. Uns erwartet ein Jahr voller Momente des Glanzes und Stunden der Dunkelheit. Um von all dem nicht komplett unvorbereitet getroffen zu werden, haben wir eine kleine, vollkommen willkürliche Auswahl mit den vermeintlich wichtigen Terminen dieses Jahres vorbereitet.

Wir beginnen mit einer Sternstunde. Der Eine tritt an. Der Andere tritt nach 16 Jahren ab. Wie treffend, dass sich Kai Diekmann, langjähriger Chefredakteur und Herausgeber der BILD Zeitung, vier Tage vor der Amtseinführung Donald Trumps noch ein Denkmal schuf, indem er den designierten US-Präsidenten in New York zum Interview traf. Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Begleitet von Vorwürfen der sexuellen Belästigung verlässt der nicht unumstrittene Journalist den Springer Konzern zum 31. Januar. Fraglich bleibt nur, was er als nächstes zu tun gedenkt.

Dem Februar, überschattet von der Drohkulisse nervenaufreibender universitärer Verpflichtungen, folgt der dritte Monat des Jahres in Gestalt der kulturellen Dreieinigkeit. Literatur, Musik, Kino: All diejenigen, die sich nach mehr oder weniger erfolgreich abgelegten Prüfungen nach ein paar erwärmenden, pompösen Worten und aufwühlenden Anekdoten für die Semesterferien sehnen, dürfen sich auf das neueste Werk Andreas Altmanns freuen. Der gewitzte Neo-Romantiker und närrische Verehrer der deutschen Sprache veröffentlicht am 01. März seine „Gebrauchsanweisung für das Leben“.

Nur circa zwei Wochen später, am 17.03., läuten Milky Chance den Frühling ein und veröffentlichen „Blossom“, das Nachfolgewerk ihres Debütalbums „Sadnecessary“. Für Literatur und Musik ist also gesorgt. Und nicht nur das, es scheint als wären die unermüdlichen Bitten zahlreicher Fans erhört worden: Ab dem 23.03.2017 beglücken uns Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowicz wieder als Kai und Stefan in der Fortsetzung des Kult-Films „Lammbock“. Nach langjährigem Hin und Her erscheint „Lammbock“, der trotz des sich um’s Kiffen drehenden Plots vor allem in Bayern gedreht wurde, tatsächlich noch vor Dr. Dre’s „Detox“.

Kurz vor Ende der Semesterferien, am 23. April, läuten unsere Nachbarn aus Frankreich dann den politischen Spießrutenlauf des Jahres ein. Solange Marine Le Pen nicht bereits in der ersten Runde die absolute Mehrheit der Bevölkerung hinter sich vereinigt, wird die endgültige Entscheidung über die Nachfolge des amtierenden Präsidenten François Hollande wahrscheinlich erst in einer Stichwahl am 07. Mai gefällt.

Etwa zur gleichen Zeit beginnt in Passau wieder einmal die Zeit der Bootssausen. Wer auch immer zur Campus Cruise mit dem Berliner „Stil vor Talent“ Künstler Oliver Koletzki (11.05.), „In’s tiefe Blau“ mit alle Farben (01.06.), oder zur Fiesta Latina (01.07.) möchte, sollte sich möglichst bald um die bereits knappen Tickets kümmern. Die Preise liegen zwischen 30 und 40 Euro.

Das verlängerte Fronleichnam-Wochenende vom 15.-18. Juni ermöglicht allen, die sich neben dem Studium nicht in der Gastronomie versklaven, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen sich in der beißende Sonne des Südens mal wieder vom Unialltag auszukurieren und ihre Handtücher früh morgens an den überfüllten Stränden des Mittelmeers auszubreiten, anstatt diese so urdeutsche Disziplin zu vereinnahmen, um sich die Krone der Spießigkeit aufzusetzen und die Bibliotheksplätze der Uni zu besetzen, bevor in aller Gemütlichkeit in der Altstadt gefrühstückt wird.

Apropos Krone der Spießigkeit: Geboren am 4. Juli. Wer kennt ihn nicht? Diesen spitzbübisch grinsenden Mann von Welt, der vor Freude jauchzend mit allen Mitteln der Gehässigkeit gegen Geflüchtete wettert und die CDU stets so frech zum Schwanzvergleich herausfordert. An diesem Tag feiert Horst Seehofer seinen Geburtstag. Jetzt, da wir in Bayern studieren, sollten wir das einfach wissen. Und ihn dann unbeachtet weiter nörgeln lassen.

Ein paar Wochen später, am 30.07, ist die Vorlesungszeit des kommenden Sommersemesters auch schon wieder vorbei. Wie passend, dass vom 03.-05. August das „Haltestelle Woodstock“ Festival in eine neue Runde geht. Noch einmal richtig baden gehen, bevor wir wieder im Prüfungssumpf versinken. Im polnischen Küstrin an der Oder erwartet euch eines der größten Festivals Europas zum absoluten Studententarif: Komplett gratis.

Anschließend, voraussichtlich am 24. September nähert sich dann wieder einmal der Tag, an dem wir im kalten Meer unserer politischen Apathie baden gehen dürfen. Wir haben die Qual der Wahl. Zwischen Nichts und Niemanden. Ja ich weiß. Bringt alles nichts. Geht trotzdem wählen! Und freut euch auf das exzentrischste aller Feste danach. Wer mag es schon nüchtern ertragen, wenn die AfD auf dem Rücken unserer besorgten Mitbürger*innen in den Bundestag einzieht. Die Vorausschauenden können sich auf Grund der bis zum 15.10. andauernden Semesterferien allerdings auch schon vorher ins Ausland retten. Man darf gespannt sein, wer die nächsten vier Jahre unter Angela Merkel dient.

Kurz darauf erwartet uns dann auch noch das Comeback eines anderen, wohlbekannten Schauspiels: Das Zetern und Ringen der Universitäten mit der VG Word, Stichtag 30.09. Vielleicht ist uns das Schicksal ja wohl gesonnen und erspart uns eine Wiederholung des diesjährigen Dramas.

Soweit ein erster Ausblick auf die vermeintlich wichtigen, bereits bekannten Termine, die das Jahr 2017 bereithält. Man darf sich freuen auf ein Jahr, dass dem Vergangenen in nichts nachstehen wird.

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