Vergangenes Wochenende öffnete der Münchener Club Grinsekatze zum letzten Mal seine Pforten. Seit der Eröffnung 2009 lud die Grinsekatze auf dem Optimolgelände jedes Wochenende zu wilden Techno, Minimal und Proggy Partys ein. „Hier ist es egal, wer du bist, was du besitzt und woher du kommst, solange du mit einem Grinsen gehst. Unsere Gäste (Ihr) macht das aus, wofür die Katze steht, Jugend und Freiheit.“, heißt es auf der Homepage.
Das Optimolgelände nahe dem Ostbahnhof bot ein abwechslungsreiches Nachtlebenparadies: Mit den verschiedensten Locations und Musik aller Genres war für jeden etwas dabei. Im Sommer lockten die Biergärten und Terrassen schon zum frühen Kommen und Einstimmen mit Cocktails und Strand-Feeling.
Die Clubszene muss sich nun um neue Lokalitäten umsehen, denn der Bezirksausschuss (BA) Berg am Laim war mehrheitlich gegen eine Verlängerung der Lizenzen für die Clubbetreiber – zur Erleichterung der Anwohner und zum Bedauern des Münchener Partyvolks. Schon seit vielen Jahren wurde wegen Dreck, Lärmbelästigungen und Kriminalität über die Schließung der Clubs diskutiert. Ein neues Werksviertel samt Konzerthaus ist nun in Planung und die Tage für Clubs wie die Grinsekatze, Tante Erna oder Bullitt Club sind gezählt.
Um sich gebührend von ihren treuen Ravefans zu verabschieden, hatte die Grinsekatze am Freitag niemand anderen als den ungarischen DJ „Droplex“ zu Besuch – einen der angesagtesten Techno DJ’s in der europäischen Club- und Festival Szene. Vor 5 Jahren holte die Grinsekatze Droplex zum ersten mal nach Deutschland und damit begann auch seine internationale Karriere.
Die Katzenfans ließen auch nicht lange auf sich warten: Bereits um 1 mussten die Türsteher den Einlass stoppen, weil der Club aus allen Nähten platzte – und doch wurde die Schlange nicht kürzer. Die Freunde der Minimal-Szene warteten dennoch auf ihren Einlass, welcher nach und nach gewährt wurde, als andere Gäste den Club wieder verließen. Ab 22 Uhr heizten bereits die Grinsekatze Resident DJs SPRRVR und Legan das Publikum ein. Um Viertel nach eins begann dann Droplex ein unvergessliches Set, und die Besucher schienen gar nicht genug von ihm zu bekommen. Tracks wie „Killa Kokain“, „Always“ oder „Health and Power“ durften natürlich nicht fehlen. Die Stimmung war unbeschreiblich, der Club wurde nicht leerer, es war dunkel, düster, schwitzig, heiß.. wie ein guter Rave zu sein hatte!
Nach Droplex ließen die DJs Der Grobmotoriker und Daniel Levez die Meute noch lange nicht nach Hause gehen. Daniel Levez, der für das Finale verantwortlich war, ist ein deutscher Techno-DJ und Produzent. Wenn er nicht gerade in der Grinsekatze für Begeisterung sorgt, legt er unter anderem in bekannten Clubs wie dem Rheingold in Düsseldorf, dem Fusion Club in Münster oder dem Butan Club in Wuppertal auf. Ein besonderes Highlight bei seinen Live-Auftritten ist die Verwendung seiner E-Drums. Ab fünf Uhr war auch er nun ein letztes Mal für die Katze am Start und brachte die übrig gebliebenen Nachteulen ins Bett.
Samstag Abend wurde dann endgültig das allerletzte Mal in der Grinsekatze zusammen mit Mark Dekoda, mit dem Droplex vergangenes Jahr noch zusammen den Track „Nebel“ herausgebracht hatte, gefeiert. Nach sieben Jahren Raven und Grinsen geht eine Ära zu Ende!
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