Maya Angelou sagte einmal: „Music was my refuge. I could crawl into the space between the notes and curl my back to loneliness“. In Zeiten, in denen ich mich einsam fühle, mache ich genau das. Ich höre Musik, lasse meine Gedanken weit weg tragen, weg von den negativen Emotionen, weg vom Stress meines Alltags und finde in den Melodien und Texten ein Gefühl von Verständnis und Zusammenhalt. Während der Corona Pandemie 2020 befand ich mich in der 12. Klasse, kurz vor dem Schulabschluss. Es war eine schwere Zeit für uns alle. Frustrierend war es auch für uns, die gerade 18 Jahre alt geworden waren. Wir durften uns mit keinen Freunden treffen, durften unsere Schulzeit nicht feiern, keine Clubs und Bars ausprobieren, nicht verreisen, und mussten uns ganz allein mit Entscheidungen auseinandersetzen, die unser zukünftiges Leben bestimmen würden. Nach dem Schulabschluss fingen viele von uns an zu studieren. Aber Studieren ohne Kontakt zu Kommilitoninnen und Kommilitonen ist nicht leicht. In all dieser Zeit hörte ich wohl die meiste Musik, die ich jemals gehört habe. Stolze 70.000 Minuten auf Spotify Wrapped. Meinen Freundinnen und Freunden ging es nicht anders. Auch sie stützten sich auf Musik, um nicht komplett zu vereinsamen.
Aber warum hat Musik eigentlich so einen hohen Stellenwert in unserem Leben?
Eine der größten Stärken der Musik liegt in der Fähigkeit der Menschen, sich emotional mit ihr zu verbinden. Sie ist die natürlichste und schönste Art, unseren Schmerz und unsere Ängste, aber auch unsere Freude und unser Glück, auszudrücken. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Musizieren und Musik hören in der Geschichte und in allen Kulturen eine beliebte Freizeitbeschäftigung ist. Musik ist ein essenzielles Element für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Sie hilft uns mit starken Emotionen klarzukommen, inspiriert uns, reduziert Stress, lenkt uns von Problemen ab, steigert das Gefühl der Verbundenheit und stimuliert sogar die Freisetzung von beruhigenden Hormonen. Eine Studie mit 7000 Operationspatienten, die von der Brunel University in Großbritannien geleitet wurde, ergab, dass Patienten, die nach der Operation Musik konsumierten, weniger Stress und Angst verspürten und letztendlich weniger Schmerzmittel benötigten. Musik ist also nicht nur ein Heilmittel für unsere psychischen Leiden, sondern heilt auch unseren physischen Körper.
Im Frühling und Sommer 2020, während die Corona Pandemie-Regelungen noch in vollem Ausmaß galten, zeigte sich, wie wichtig Musik für uns Menschen ist. In Italien gab es täglich Konzerte auf Straßen, am Fenster, auf Balkonen und Hausdächern. Jeder brachte die „Instrumente“ mit, die er gerade zur Hand hatte. Gitarristen und Pianisten bildeten die Basis, Töpfe und Besteck waren eine willkommene Ergänzung. In Spanien wurden die drei katalanischen Musiker, Rai Benet, Klaus Stroink und Guillem Boltó, die sich eine Wohnung mit Dachterrasse in Barcelona teilten, praktisch über Nacht berühmt. Sie nahmen eine Trompete, eine Posaune und eine Gitarre mit nach oben auf die Terrasse, zusammen mit einigen Bieren, und fingen an zu spielen. “Am Anfang war es nichts Ernstes,” meinte Stroink: “Wir haben nur versucht, mit einigen Texten über die Quarantäne zu kommen.” Nach ein paar Drinks klangen sie eine Bossa-Nova-Melodie, mit portugiesischen Wörtern und einem sanften, brasilianischen Flair, an. Sie nahmen sich selbst auf und posteten eine Instagram-Story, um andere Freunde zu unterhalten, die auch Zuhause festsaßen. Mit der Zeit verbreitete sich das Wort in der katalanischen Musikszene, und schließlich erklärten sich sogar andere Künstler bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Musik verbindet, und auch wenn die Corona Pandemie bei uns nun in der Vergangenheit liegt, gibt es noch immer gute Gründe, mit Musik Mut und Stärke zu verbreiten.
Bis zum Sommer, in dem wieder Open-Air-Konzerte und Bootsparties stattfinden, man sich mit Freundinnen und Freunden auf die Innwiese setzt, zum Stausee wandert oder am Innstrand den Sonnenuntergang genießt, dauert es noch einige Monate. Monate, in denen es draußen düster und kalt ist und wir die meiste Zeit mit Lernen oder Hausarbeiten schreiben verbringen werden.
Um in dieser Zeit nicht ganz so allein zu sein haben wir, das Kunst und Musik Ressort, eine Spotify Playlist erstelllt. Eine Playlist mit Liedern, die uns persönlich helfen, mit Einsamkeit klarzukommen. Hört gerne mal rein und schreibt uns, welche Lieder/Musik euch in Momenten wie diesen helfen.