Poetry Slam ist ein literarischer Wettbewerb, bei dem die Slammer*innen selbstverfasste Texte innerhalb eines bestimmten Zeitlimits vortragen und das Publikum durch Applaus den Sieger kürt. Das Team der Passauer Hochschulgruppe spätschicht tv organisierte vergangenen Mittwoch den ersten Passauer TV-Studio-Slam. Wie das Ganze abgelaufen ist, wie die Stimmung war und natürlich auch, wer gewonnen hat, erfahrt ihr hier.
Über Social Media und in diversen Vorlesungen wurde die Werbetrommel ordentlich gerührt. Der erste große Passauer TV-Studio-Slam stand vor der Tür! Man konnte als Zuschauer entweder direkt mit im Studio sitzen und auch mal einen kleinen Blick hinter die Kulissen einer TV-Show erhaschen, oder aber, wenn man das kuschelige Bett nach einem harten Unitag doch nicht mehr verlassen wollte, das ganze Spektakel einfach live auf dem YouTube Channel der Hochschulgruppe streamen. Das Studio war gut gefüllt, die Slammer*innen bereit und das Team stand in den Startlöchern. Doch natürlich versagte die Technik genau dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen konnte. Nach einer halben Stunde bangen, ob man denn nun live gehen könne oder nicht, kam die Erlösung: alles war gefixt und nach ein paar allgemeinen Instruktionen für die Livezuschauer im Studio über das Verhalten in einem Fernsehstudio und wie zum Beispiel das Bewertungssystem funktioniert konnte es endlich losgehen! Naja, besser spät als nie!
Maria, die Moderatorin des Abends, überbrückte die Pausen zwischen den einzelnen Slammer*innen und führte humorvoll durch den Abend. Es traten vier Slammer*innen auf, die alle bereits etwas Erfahrung im Poetry Slam gesammelt hatten. Nacheinander trugen sie ihre Texte vor, in denen es thematisch unterschiedlicher nicht hätte sein können: Von tiefgründigen Aussagen wie der Gleichheit aller Menschen, unabhängig von deren Hautfarbe, oder das Tragen von sehr kurzen Haaren als Frau und die damit verbundene „Aberkennung“ von Weiblichkeit, über eine Geschichte, was an einem Samstag so alles lustiges passieren kann und einem Weihnachtsgedicht aus der Kreidezeit – war für jeden Geschmack etwas dabei! Die einzelnen Texte wurden danach von den Zuschauern im Studio bewertet: Zuerst wurde applaudiert und dessen Aussagekraft danach durch fünf Juroren bewertet. Somit wurden zwei Finalistinnen gefunden: Rieke und Sadia Marie.
Im Finale mussten die beiden Slammerinnen einen weiteren Text vortragen. Während die Texte in der ersten Runde meistens eher humorvoll gestaltet waren, wurden die Finaltexte durchaus etwas ernster: Rieke trug einen Text namens „Früher“ vor, in dem sie etwas melancholisch über frühere Zeiten philosophierte. Die Folgende Textzeile, die den Grundgedanken des Textes wiederspigelt. wiederholte sie mehrere Male: „Früher war früher, war vor jetzt, war vor einigen Sekunden und hat Kerben gesetzt. Früher ist das Gegenteil von gegenwärtig“. Sadia Marie erzählte in ihrem Text von einem Freund, der sich als homosexuell geoutet hat und deswegen von vielen anderen nicht verstanden und akzeptiert wird: „Blick links, Blick rechts, mit Menschen, die ihn nicht verstehen wollen“. Nachdem die Texte vorgetragen wurden, kam es zum abschließenden Zuschauervoting, bei dem diesmal auch die Zuschauer zuhause über die Abstimmfunktion in der Instagramstory von spaetschicht tv mitentscheiden konnten. Am Ende gewann Sadia Marie und bekam als Trophäe einen süßen Dekohirsch, passend zur Weihnachtszeit.
Alles in allem war der erste Passauer TV-Studio-Slam ein voller Erfolg. Die Stimmung im Studio und auch unter den Slammer*innen war durchweg entspannt und es kam nie das Gefühl eines Wettbewerbs auf. Und darum soll es ja im Endeffekt auch gehen: Spaß und Freude an der Poesie. Wir können auf jeden Fall gespannt bleiben auf den nächsten TV-Studio-Slam von spätschicht tv.
Und falls ihr die Texte der einzelnen Teilnehmer*innen selber hören wollt, dann schaut einfach auf dem YouTube Kanal spaetschichttv vorbei. Dort könnt ihr die komplette Sendung nochmal anschauen und euch von der Poesie berieseln lassen!
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