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… Demokratisierung, Genderpolitik, Inklusion, Anwesenheitspflicht und Wahlversprechen? Über diese Themen fand eine “außerordentlich rege Diskussion”, wie Moderatorin Katrina Jordan (Abteilung Kommunikation und Marketing der Uni Passau) sie umschrieb, am Freitag in der Bib-Lounge statt.
Die Hochschulparteien LUKS (Maren Romstedt), LHG (David Berends), RCDS (Gerald Hetzel), JUSO (Johannes Stahl) und GHG (Larissa Zier) diskutierten unter der Moderation von David Winter und Frau Jordan, auch das Publikum wurde teilweise emotioinal und beteiligte sich rege an der Diskussion. Aus zehn vorbereiteten wurden die fünf Themen Demokratisierung, Genderpolitik, Inklusion, Anwesenheitspflicht und der Wahlprogramm – Check ausgelost.
Die Meinungen waren zum Teil zwiegespalten. So wurde kontrovers über das Thema Demokratisierung diskutiert. Die Grüne Hochschulgruppe, die Jusos und LUKS waren sich einig, dass die Studierendenschaft nicht ausreichend miteinbezogen und eine verfasste Studierendenschaft daher absolut wünschenswert sei – bislang ist der AStA an sich eine Hochschulgruppe. Dadurch würde das StuPa mit einer unabhängigen Rechts- und BAföG-Beratung einen selbstständigen Rechtskörper darstellen. In anderen Bundesländern ist das der Fall, in Bayern war er das zumindest schon einmal, bis Franz Josef Strauß den “linken Sumpf an den Universitäten trockenlegen” (Jusos) wollte. Das Vorhaben wäre zudem aufgrund der kleinen Uni leicht durchzuführen, merkte Maren (LUKS) an. Der RCDS und die LHG sprechen sich aber klar gegen eine verfasste Studierendenschaft aus. Gründe sind die Mehrkosten für die Studenten (weniger als 10€ pro Student und Semester laut GHG) und Gerald (RCDS) brachte zudem ins Gespräch, dass es an der Uni schon eine Studierendenschaft mit vielen Einflussmöglichkeiten und guter Kommunikation gebe. Zudem könnten einzelne Studierende aus einer verfassten Studierendenschaft nicht austreten, sollten sie nicht Teil von dieser sein wollen.
Die Chancen für eine verfasste Studierendenschaft sehen momentan aber eher nicht gut aus. Erst nach den Landtagswahlen könnten sie sich verbessern, da die Mehrheitspartei CSU klar dagegen ist.
Im Zusammenhang der Demokratisierung kritisierte der RCDS zudem den AStA, dass die Mittel gerechter verteilt werden sollten. Dieses Jahr ging etwa ein Drittel in das Festival contre le racisme. Das Publikum korrigierte, dass allerdings das StuPa den Finanzplan aufstelle, nicht der AStA selbst. Es entbrannte zudem eine Diskussion über das Festival, auf dem einige Veranstaltungen auf Englisch stattfanden. Laut dem RCDS hätte alles auf Deutsch stattfinden sollen, wogegen LUKS und ein internationaler Student aus dem Publikum protestieren: “A democratic society is not about most people, but all people.”
[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Das nächste kontroverse Thema war die Genderpolitik an der Uni. Bedeutet Gleichstellung Bevorzugung von Frauen? Der RCDS sprach sich klar gegen eine Pflicht zu gendergerechter Sprache und Quoten aus, nur die Leistung solle zählen. Auch für die LHG ist Gendern nicht das “Primärproblem”, wohl zu beachten seien aber eventuelle Gender Pay Gaps. Für LUKS ist die Einführung von Quoten notwendig, allerdings nur als Zwischenlösung, bis die neue Verteilung zum Normalzustand wird, in dem Rollenklischees aufgeweicht sind. Gleichstellung gilt für beide Seiten, ergänzte die GHG – an der Uni gibt es zum Beispiel eine (eher spärlich in Anspruch genommene) Männerförderung. Jusos, LUKS und GHG sind sich hier, wie auch bei geschlechtergerechter Sprache, recht einig: Sprache kreiert Bilder, wer “Professor” hört hat eher “Männer im Kopf”. Ohne Verbindlichkeit zum Gendern wird man daran nichts ändern können.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“9294″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Bei dem Punkt Inklusion waren sich alle recht einig. LUKS betont die Barrierefreiheit, LHG etwa Kurse für Gebärdensprache am ZfS, die Jusos bemängeln, dass man Legasthenie nicht generell anmelden kann, der RCDS möchte individuelle Lösungen für individuelle Probleme. Die GHG machte ihren erweiterten Inklusionsbegriff deutlich: Sie richten ihr Augenmerk auch auf studentische Eltern und Geflüchtete.
Ebenso gab es bei der Anwesenheitspflicht weitgehend wenig gegensätzliche Positionen: Die Studierenden sind selbstverantwortlich, frei und manchmal einfach verhindert, etwa durch Arbeit oder Kind. Laut Jusos sei die Gesetzgebung in diesem Punkt sowieso eindeutig. Die Kontrolle der Anwesenheit ist nur erlaubt, wenn am Ende der Veranstaltung kein Leistungsnachweis erfolgt.
Beim Wahlprogramm-Check mussten die fünf Parteivertreter erklären, warum Punkte ihres Programms vom Vorjahr nicht durchgesetzt wurden.
Die Jusos hatten sich für gesünderes Mensaessen eingesetzt. Die Umsetzung sei schwierig, da man im Studentenwerk wenig mitbestimmen könne. Dafür haben sie gemeinsam mit der GHG eine bessere Kennzeichnung der Gerichte erreicht. Der RCDS fügte hinzu, dass das StuPa keine Rechtsmittel gegen das Werk habe und gab den Tipp “höflich zu sein und auf das Studentenwerk zuzugehen”.
Beim RCDS war es die Klausurabmeldungsfrist von 48 Stunden vor Beginn. Der Grund, warum diese nicht durchgesetzt wurde ist einfach: Es wurde kein Antrag dafür gestellt.
Die LHG hat den Antrag zur Verbesserung der Betreuungssituation ebenfalls nicht eingereicht, konnte dies aber mit mangelnden zugrunde liegenden Daten begründen.
Die GHG hat sich letztes Jahr für mehr Scheinklausuren eingesetzt, deren Erwerb für viele Masterstudiengänge wichtig sei. Man müsse die Lehrstühle überzeugen, an denen es letztendlich hänge.
Die von der CampusCrew, BLANK und Venus Fard (studentische Senatorin) organisierte Diskussion könnt ihr hier nachhören.
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