HSG: Wie der Ökumenische Unterstützer*innenKreis Asyl Passau Integration schafft

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Stell Dir vor, Du kommst in ein Land, das du nicht kennst. Mit einer Sprache, die Du nicht sprichst und Leuten, die Du noch nie gesehen hast. Ohne deine Freunde. Ohne deine Eltern. Und auch sonst irgendwie ohne alles. Ohne Aufgabe oder Perspektive. Und vielleicht auch ohne Hoffnung. So erging es vielen jungen Leuten, die in den vergangenen Monaten gezwungen waren, aus ihrem Heimatland nach Europa zu flüchten. Einige wurden in sogenannten Clearing-Stationen in Passau aufgenommen. Dort konnten sie eine Weile bleiben, bis dann entschieden wurde, wohin die Reise ins Ungewisse weiterführt.

Einige Studentinnen und Studenten der Uni Passau versuchten, sich in diese Situation hineinzufühlen und merkten schnell: hier wird dringend Hilfe benötigt. So bildete sich aus den bestehenden Hochschulgruppen ESG und KSG im April 2015 eine Initiative, die sich „Ökumenischer Unterstützer*innenkreis Asyl Passau“ nennt. Sie bieten für die angekommenen Flüchtlinge – zumeist minderjährige Jungen – ein Nachmittagsprogramm an: Fußball spielen im Sommer, Brettspiele im Winter. Hauptsache irgendeine Beschäftigung, um Ablenkung und Perspektive zu bieten. Und es funktioniert: Die Jungs kommen gerne, knüpfen Kontakte, haben Spaß, können auch ihr erlerntes Deutsch etwas anwenden.

Mittlerweile steht fest, dass die meisten, die nun in Passau wohnen, auch längerfristig hier bleiben. Dementsprechend hat der Ökumenische Unterstützer*innenkreis Asyl Passau sein Angebot angepasst: Integration steht jetzt ganz oben auf der Prioritätenliste. Statt nur Freizeitspaß bieten sie nun an zwei Stunden in der Woche auch Nachhilfestunden an, denn die meisten der Jungs haben noch zu große Defizite bei Sprach- und Mathematikkenntnissen, um am regulären Unterricht teilzunehmen.

Außerdem gibt es regelmäßig Ausflüge, die sich nicht nur an die Ankömmlinge, sondern auch an Schüler und Studenten und sonst jeden, der mitmachen möchte, richten. Ob Schlittschuhfahren, Wandern oder ein Museumsbesuch – das Konzept scheint aufzugehen: Die Jungs sind offen und neugierig gegenüber ihrer neuen Heimat und auch die deutschen Teilnehmer freuen sich zu helfen, neue Bekanntschaften und Erfahrungen zu machen. „Als ich einen der Flüchtlinge auf einer WG-Party traf und er mir erzählte, dass er von einem Studenten, den er auf einem der Ausflüge kennengelernt hatte, eingeladen wurde, wusste ich – wir haben etwas erreicht.“, so Andi, der Leiter des Ausflugteams.

Der Ökumenische Unterstützerkreis arbeitet mit wenigen Möglichkeiten, aber es braucht kaum mehr als ein paar helfende Hände. Um Ausflüge finanzieren zu können, sind sie auf Spendengelder angewiesen. Freundlich unterstützt wurden sie hierbei kürzlich von der IG Metall.

Interne Gruppentreffen finden nicht statt, nur die wöchentlichen Aktivitäten mit den Flüchtlingen. Wer mitmachen möchte, schaut einfach auf der Facebookseite vorbei oder meldet sich unter unterstuetzerkreis.asyl.passau@gmail.com.

 

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