Ich schenk dir eine Geschichte.
Hinter diesem Satz steckt mehr Bedeutung als vielleicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Es gibt immer noch sehr viele Menschen auf der Welt, die nicht in der Lage sind, Geschichten zu verschenken. Oftmals fehlt ihnen das Geld für Bücher, Bücher als kostbares Gut. Um genau dem entgegenzuwirken wird alljährlich am 23. April der Welttag des Buches zelebriert. Von der UNESCO im Jahr 1995 ins Leben gerufen, steht der weltweite Feiertag für das Lesen, für Bücher und auch für die Rechte der Autor:innen.
Seit 1996 wird der Welttag des Buches auch in Deutschland gefeiert. Unterstützt von verschiedenen Institutionen, wie beispielsweise der Stiftung Lesen, dem cbj Verlag oder dem ZDF, stehen hierbei besonders die Schüler:innen im Fokus. In Kooperationen mit deutschlandweiten Buchhandlungen wird seit 2007 jedes Jahr an Schüler:innen der vierten und fünften Klasse das Welttagsbuch verschenkt und dadurch das Ich schenk dir eine Geschichte zur Wirklichkeit gemacht. Ziel ist es, das Lesen zu fördern, den Kindern eine Freude zu machen und dabei vielleicht sogar ihre Vorliebe für Bücher zu wecken. Eine Vorliebe, die in unserer digital geprägten Welt leider zunehmend in den Hintergrund gedrängt wird – zumindest dem Anschein nach.
Bereits vor genau zehn Jahren, als ich selbst in der fünften Klasse war, wurde das kleine Büchlein anlässlich des Welttags des Buches von lokalen Buchhändler:innen verschenkt. Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir damals als Klasse mit unserer Deutschlehrerin einen Ausflug in die örtliche Buchhandlung gemacht haben, um unser kostenloses Exemplar abzuholen. Danach durften wir jede:r während der restlichen Stunde ein wenig in das Buch hineinlesen und haben anschließend zusammen über die Geschichte gesprochen. Besonders letzteres erfüllt auch eine Intention der Aktion Ich schenk dir eine Geschichte. Es soll nicht nur zum Lesen selbst, sondern auch dem Austausch über das Gelesene anregen.
In Passau nimmt beispielsweise die Buchhandlung „Bücher Pustet“ teil und gibt das Welttagsbüchlein unter anderem an die Schüler:innen des Gymnasium Leopoldinum oder der Mittelschule St. Nikola aus. Als kleines Extra haben die Schüler:innen zudem die Möglichkeit am Schreib- und Kreativwettbewerb der Aktion, organisiert von der Deutschen Post und Stiftung Lesen, teilzunehmen. Dabei soll die diesjährige Geschichte „Iva, Samo und der geheime Hexensee“ weitergeschrieben werden.
In dem Buch, geschrieben von Bettina Obrecht und mit Illustrationen von Timo Grubing, geht es um die Wasserhexen Iva und Samo, die einen geheimen See bewachen sollen. Doch als eines Tages eine Influencerin am See ein Video dreht, ist es vorbei mit der Ruhe, denn plötzlich pilgern massenweise Fans zu dem idyllischen Ort. Zusammen mit einer Gruppe Kindern schmieden Iva und Samo nun einen Plan, um ihren See zu retten.
Weitere Infos findet ihr auf der offiziellen Webseite des Welttag des Buches in Deutschland.
Foto: Marie Stockmann