„Wenn ich eins hasse, dann ist das mein Leben“, Sänger Tobias Bamborschke umklammerte das Mikrofon, riß die Augen auf. Seine wilde Mimik und Gestik untermalten die Musik während des ganzen Konzertes. Er fuchtelte mit den Armen, rannte auf der Stelle und verzog immer wieder das Gesicht. Theatralisch gibt er sich aber nicht nur auf der Bühne, sondern vor allem in seinen Texten. Diese sind überwiegend düster und handeln vom Unwohlsein bis hin zur Sozialkritik. Die Musikrichtung liegt zwischen Alternative und Indie–Rock. Von etwas ruhigeren Stücken, bis zu wilderen Klängen ist hier alles dabei. Obwohl während des Konzerts nicht alles glatt lief, hatte die Band sichtlich Spaß auf der Bühne. Auch die Panne beim ersten Song, sowie technische Probleme mit der Gitarre wurden mit Humor kaschiert.
Isolation Berlin ist gerade auf ihrer „Vergifte dich“ Tour quer durch Deutschland und Österreich. Die Musiker Tobias Bamborschke (Gesang und Gitarre), Max Bauer (Gitarre und Keyboard), David Speckt (Bassgitarre) und Simeon Cöster (Schlagzeug) gründeten Isolation Berlin 2012 in Berlin. „Vergifte dich“ ist mittlerweile ihr zweites offizielles Album. Begleitet wurden die Hauptstadt-Jungs in Passau, so wie die ganze Woche schon, unter anderem auch in Chemnitz, von International Music. Die junge Vorband stammt aus dem Ruhrpott und nutzte so die Chance ihr Debütalbum „Die besten Jahre“, das am Freitag, den 27.04.2018 erscheint, in ganz Deutschland vorzustellen, bevor nach dem Release die eigene Tour losgeht.
Am Samstag, den 21.04. 2018 spielten sie in Passau im Zeughaus. Obwohl der Einlass schon um 19.00 begann, blieb der große Ansturm zunächst aus. Innerhalb der nächsten Stunde füllte sich dann aber der kleine, mit einem Vorhang abgetrennte Raum im Jugendtreff. Laut dem Veranstalter wurden 130 Tickets verkauft. Vor der Bühne versammelten sich nicht nur Leute unterschiedlichster Altersgruppen, vom Irokesenschnitt, Piercings und zerrissenen Hose, über das ganze normale Alltagsoutfit, mit Shirt und Jeans, bis hin zum Abendkleid und hohen Schuhen, war alles zu finden. Auch die Reaktionen auf die Musik zeigten eine weite Bandbreite. Während vorne ausgiebig getanzt wurde und Haare durch die Luft flogen, wurde hinten, dicht gedrängt stehend, eher nur mit dem Kopf genickt. Für viele Zuschauer war es das erste Konzert dieser Band, von dem sie aber durch die Bank begeistert waren. „Live sind sie noch besser als auf Platte“ fanden einige Konzertbesucher nach dem Auftritt. Wenn sie an diesem Abend eines nicht hassten, dann ist das ihr Leben.