Passau ist eine wunderschöne Stadt, die sich auch auf Fotos von ihrer besten Seite zeigt. Das weiß auch Daniel Fenzl, denn er ist in unserer Studentenstadt als Fotograf tätig. Der 32-jährige gebürtige Passauer beschäftigt sich seit zweieinhalb Jahren mit der professionellen Fotografie.
Für das Jahr 2018 hat er ein neues Projekt auf die Beine gestellt: Eigene Kalender mit besonderen Passau-Motiven.
In den sozialen Netzwerken hat Daniel viele Fans und eine große Reichweite. So bin auch ich auf ihn aufmerksam geworden. Mich interessiert, wer Daniel ist, seine Geschichte und seine persönliche Einstellung zum Fotografieren.
Er hat keine klassische Fotografen-Ausbildung, sondern startete sein Berufsleben zunächst als Krankenpfleger und ließ sich im Anschluss zum Kfz-Mechatroniker ausbilden. Das ist mittlerweile zehn Jahre her und immer noch sein Hauptberuf. Seinen Fokus auf die Fotografie legte Daniel erst Mitte 2015, da packte ihn der Ehrgeiz. Er wollte aus seinem Hobby mehr machen und kaufte sich eine Einsteigerkamera von Canon. Inzwischen nutzt er die 6D Mark 2 mit verschieden Objektiven und – meist für die Langzeitbelichtungen – ein Stativ.
BLANK: Wie hast du das Fotografieren gelernt?
Daniel: „Durch den Kamerakauf 2015 und die Motivation, immer bessere und auch einzigartige Fotos zu machen, habe ich mich intensiv mit der Fotografie auseinandergesetzt. Sowohl mit der ganzen Technik, die in so einer Kamera steckt, als auch mit dem Fotografieren an sich. Wie ist das mit der Belichtungszeit, der Blende und wie fließt der ISO-Wert mit ein? Ganz viel Ausprobieren war da angesagt! Eins meiner Idole ist Benjamin Jaworskyj – der hat geniale Tutorials auf YouTube. Also eigentlich kann man sagen, dass „Learning by doing“ hier der Weg zum Ziel war. Wobei Ziel würde ich nicht sagen, es soll ja immer weiter gehen und ich werde demnächst auch mal einen Workshop besuchen, um von einem Profi zu lernen.“
BLANK: Warum hast du dich für Passau als Location entschieden?
Daniel: „Passau ist meine geliebte Heimatstadt! Ich hab Glück, in einer so fotogenen Stadt zu wohnen. Wasser im Foto, vor allem bei einer Langzeitbelichtung ist schon ein tolles Motiv – und da hat Passau gleich drei Flüsse zu bieten. Mit der Natur, der Altstadt, auch der Lage mit dem Nebel und der ganz besonderen Atmosphäre ist das alles schon sehr toll. Auch für Nicht-Fotografen!“
BLANK: Existiert in Passau eine Künstler-Szene und falls ja, wie gut seid ihr miteinander vernetzt?
Daniel: „Passau hat einige sehr gute Fotografen! Manche mehr, manche weniger bekannt, aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr Menschen lerne ich kennen. Gemeinsame Foto-Streifzüge durch Passau oder auch Ausflüge finden immer öfter statt. Und auch einige tolle Freundschaften sind durch das gemeinsame Fotografieren entstanden. Bei Facebook gibt es eine Gruppe von Fotografen für Passau (Fotofreunde Passau). Hier versammeln sich einige, aber bei weitem nicht alle!“
BLANK: Wie bist du auf die Idee gekommen, Kalender von Passau zu produzieren?
Daniel: „Die Idee kam ehrlich gesagt nicht von mir, sondern von meinen Followern auf Facebook und Instagram. Die Frage nach einem Kalender kam immer öfter. Die Idee, aber auch die Wertschätzung freuen mich echt immer noch wahnsinnig! So durfte im Vorfeld von den Leuten auf den Social-Media-Plattformen eine kleine Auswahl an Motiven ausgewählt werden. Diese wurden dann noch an die jeweilige Jahreszeit angepasst, manche Fotos wurden doch noch ersetzt, aber am Ende gibt es jetzt tatsächlich einen Kalender zu kaufen! MEINEN Kalender! Wenn mir vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, dass es mal einen „Daniel-Fenzl-Kalender“ gibt, hätte ich es nicht geglaubt.“
BLANK: Welches Motiv in Passau fotografierst du am liebsten und warum?
Daniel: „Das ist wohl die schwierigste Frage. Das perfekte Foto von Passau muss den Dom beinhalten, mindestens die Silhouette! Ein Fluss im Vordergrund und das Ganze noch zur blauen Stunde (Dämmerungszeit, noch nicht ganz finster, nicht mehr richtig hell). Es stellt sich hier dann eine ganz besondere, ruhige Stimmung ein. Wenn wir im Sommer mit anderen Fotografen unterwegs sind, haben wir ein Radler dabei und suchen die besten Spots.“
BLANK: Was kannst du Lesern mit auf den Weg geben, die auch gerne fotografieren?
Daniel: „Nehmt euch Zeit zum Ausprobieren. Das Grundsätzliche bei der Fotografie sind drei Größen: Zeit, Blende und ISO. Wenn man den Zusammenhang verstanden hat, wird es immer interessanter und die Ergebnisse immer besser. Man muss zum Einsteigen in das sehr vielfältige und interessante Hobby keine Tausende von Euro ausgeben – es reicht auch schon eine Spiegelreflexkamera z. B. die von Canon 1300D oder eine Gebrauchte 750d, um einen Einblick zu bekommen und auch schon tolle Ergebnisse zu erzielen. Im Laufe des Jahres hat man auch die Möglichkeit, mit mir auf Fototour durch Passau zu gehen. Hier gebe ich Tipps zu den Einstellungen, erkläre die Grundlagen und am Ende hat man die erste faszinierende Langzeitbelichtung/ Aufnahme gemacht.“
Neugierig geworden? Mehr Informationen zu Daniel, eine größere Auswahl seiner Fotos sowie die Kalender findet man auf seiner Website.
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