Ein Film über Niederlagen und Erfolge in der Hollywood Traumfabrik
Los Angeles. Die Sonne knallt auf die Motorhauben der hunderten wartenden Autos und der Sound der Radios durchbricht die Tristesse. Hupen, genervte Autofahrer und ein aussichtsloser Stau. An diesem Ort treffen die leidenschaftliche Schauspielerin und der Jazz-Musiker aufeinander.
Bei der Verleihung der Golden Globes hat der Film – neuer Rekord – sieben Auszeichnungen erhalten. Und zwar in allen für ihn wichtigen Kategorien: Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, beste Hauptdarsteller, beste Musik, bester Song. Somit gilt er für die kommenden Oscars als heißer Favorit.
La la Land erzählt die Geschichte der jungen Schauspielerin Mia, die hoffnungsvoll von Casting zu Casting geht und von einer großen Hollywood Karriere à la Grace Kelly träumt. Verkörpert wird sie von Emma Stone, die es schafft die Rolle der aufstrebenden Schauspielerin, mit ihrer natürlichen Art und ihrer romantischen Träumen darzustellen, ohne dabei jedoch gierig zu wirken. Dem Spiegel erzählte Emma Stone von den Parallelen ihrer Rolle und ihrer eigenen Vergangenheit:
,,Ich erinnere mich auch heute noch daran, wie groß dieser Traum war. Das war nicht bloß die fixe Idee eines Teenagers, sondern ein wirkliches, tief empfundenes Bedürfnis.“
Der männliche Part Sebastian, gespielt von Hollywoodliebling Ryan Gosling, versteht sich als Retter des Jazz und setzt alles daran den Traum eines eigenen Jazz Clubs zu verwirklichen. ,,Ich eröffne einen eigenen Club und da werden wir spielen, was wir wollen und wann wir wollen.“
Doch auf dem steinigen Weg muss er immer wieder Kompromisse eingehen und entfernt sich musikalisch vom klassischen Jazz. Seine absolute Demütigung gipfelt in einem Auftritt im 80er Jahre Outfit samt Handkeybord.
,,Das ist LA“, sagt Sebastian verbittert. „Sie verehren alles und sie schätzen nichts.“
Nun könnte man annehmen, der Film sei mit der klassischen Liebesgeschichte und den gescheiterten Träumen in Hollywood nur ein weiterer durchschnittlicher Unterhaltungsfilm. Doch neben der von Klischees behafteten Story Line, überzeugt vor allem die künstlerische Gestaltung des Films.
Der Regisseur Damien Chazelle kreiert mit La La Land ein wunderbar erfrischendes Musical, das pure Nostalgie transportiert. Zugegeben wirken die Musicaleinlagen an einigen Stellen etwas überspitzt, doch die schauspielerische Glanzleistung von Emma Stone und Ryan Gosling gibt dem Film eine Menge Authentizität. So nahm Ryan Gosling über Monate intensiv Klavierstunden, um in den Szenen Klavier selber spielen zu können.
Hommagen an berühmte Szenen der Filmgeschichte vermitteln ein Flair vergangener Jahrzehnte. Die nostalgische Stimmung wird darüberhinaus durch die herausragenden Kameraeinstellungen und Settings unterstützt, die die Stimmung einer alten goldenen Hollywood Ära in die Gegenwart übertragen. La La Land wirkt wie ein aufwendig konzipiertes Bühnenstück und überzeugt durch Kreativität, Liebe zum Detail und den authentischen Protagonisten, sodass über die Länge von 128 Minuten nie Langeweile aufkommt.