Men (… and Women) in Black: International

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Nimué Westner Chefredakteurin & Ressortleiterin Kultur

Beinahe jeder stellt sich mal die Frage, was es im großen, unbekannten Universum alles gibt, wie es entstanden ist und wie es funktioniert. So auch die junge Molly (Tessa Thompson), die als Kind von den Men in Black erfahren und einem Alien zur Flucht verholfen hat. Im neuen Teil der Men in Black Reihe gelingt es ihr nach jahrelanger Suche die Agency endlich aufzuspüren und kann Agent O, die bereits in den Filmen zuvor auftauchte, dazu überreden sie zu rekrutieren. Daraufhin wird sie auf Probe als Agent M nach London versetzt. Dort lernt sie Agent High T (Liam Neeson) den Leiter der Londoner Zweigstelle, und Agent H (Chris Hemsworth) kennen.

Schon bald muss Agent M feststellen, dass es bei den Men in Black in London nicht ganz so läuft, wie es sollte. Nach einem Zwischenfall bei ihrem ersten Einsatz mit Agent H stellt sich heraus, dass es einen Maulwurf in ihren Reihen geben muss. Somit dreht sich die Handlung nicht mehr nur um den Kampf gegen Aliens, sondern auch gegen die Men in Black selbst. Von da an bekommt der Zuschauer abgesehen von den vielen verschiedenen Waffen, Fahrzeugen und Aliens auch noch unterschiedliche Orte zu sehen, da dieser Film unter anderem von der internationalen Arbeit der Men in Black handelt.

Zu den Neuerungen gehört auch, dass nun ein neuer Diskurs kurz angeschnitten wird, indem es eine weibliche Hauptfigur gibt und Andeutungen zu „Women in Black“ gemacht werden. Leider sagt Agent O selbst, dass die Men in Black noch nicht bereit für diesen Wandel wären, womit das Thema schon wieder als abgeschlossen behandelt wird. Bis auf wenige Szenen und Klischee-Sätze, wie „Alle Frauen sind Königinnen“, kann man kaum von einer ausreichenden Auseinandersetzung mit dieser Thematik sprechen. Es wirkt eher als versuche der Film auf den Zug des Feminismus aufzuspringen, bloß um dann zu früh wieder auszusteigen.

Insgesamt wirkt der Film sehr kurz, obwohl er mit 115 Minuten Laufzeit Normallänge hat. Dies liegt daran, dass es sich um keine sehr aufwendige Geschichte handelt und man vergeblich auf überraschende Wendungen warten muss. Zudem wird sehr früh klar, wer der Maulwurf in der Zweigstelle ist und wie der Film genau endet. Als es den Anschein hat der Fall wurde gelöst, kommt es Agent H und Agent M eigenartig vor, dass es das schon gewesen sein soll und ähnlich geht es dem Zuschauer knappe 15 Minuten später am Ende des Films. Allerdings wird die Knappheit des Filmes zum Glück durch viel Komik kaschiert, die sowohl durch Agent H, als auch durch Agent M’s außerirdischen Wegbegleiter „Pawny“ hervorgerufen wird. Viele lustige Sprüche und witzige Momente sind definitiv einige Lacher wert.

Alles in Allem ist zu sagen, dass es sich zwar nicht um einen überragenden Film handelt, er aber auch nicht schlecht war. Vermutlich ist der Film besser geeignet für einen ruhigen Abend zuhause, wenn nichts Passendes im Fernsehen läuft. In solchen Momenten ist es zu empfehlen auf „Men in Black: International“ zurückzugreifen und den Tag mit ein paar Kämpfen gegen Aliens und lustigen Augenblicken mit Chris Hemsworth ausklingen zu lassen.