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Nächtliche Hilfe bei studentischen Sorgen

Donnerstagabend, 22 Uhr: Ein anstrengender Vorlesungstag neigt sich dem Ende und eigentlich ist es an der Zeit, langsam schlafen zu gehen – wenn da nur nicht das laute Gedankenrauschen wäre. Der Streit mit den Mitbewohner:innen lässt einen nicht mehr los und die anstehende Klausurenphase raubt einem jegliche Kraft. Um Studierende mit Sorgen wie diesen nicht alleine zu lassen, existiert seit Mitte April ein nächtliches „Zuhörtelefon“ – die Passauer Nightline.

In Betrieb ist das Telefon immer montags und donnerstags von 20 bis 1 Uhr. Am anderen Ende des Hörers sitzen allerdings keine ausgebildeten Psycholog:innen, sondern ebenfalls Studierende. Dies hat den Vorteil, dass die Ehrenamtlichen über den gleichen Erfahrungshorizont wie ihre Kommiliton:innen verfügen und sich somit gut in deren Lage hineinversetzen können.

Ursprünglich entstammt die Idee einer studentischen Nightline aus Großbritannien, in Deutschland wurde das Konzept erstmals 1994 an der Universität Heidelberg übernommen. Heute existieren bundesweit rund 20 lokale Ableger, die durch den Verein „Förderinitiative Nightlines Deutschland“ und die dazugehörige Stiftung unterstützt werden.

Wer die Nummer der Nightline wählt, muss keinen Namen nennen und kann auf vertraulicher Basis erzählen, was ihn oder sie bedrückt. Das primäre Ziel ist dabei, die Anrufenden durch non-direktive Gesprächsführung bei der Problemlösung zu unterstützen, ohne sie dabei in eine bestimmte Richtung zu lenken. „Wir geben also keine Ratschläge, sondern möchten den Personen durch Zuhören und Nachfragen helfen, sich selbst zu reflektieren“, erläutert einer der Gründer:innen der Passauer Nightline im Interview. Die Ehrenamtlichen bleiben außerhalb des Teams stets anonym – ansonsten würden sie Freund:innen und Bekannten unter Umständen die Möglichkeit nehmen, sich selbst an das Zuhörtelefon zu wenden.

Zur Vorbereitung auf die Telefonate absolvieren die Nightliner eine Schulung mit Unterstützung seitens der Universität. Im Anschluss daran haben sie regelmäßig Supervisionen, in denen sie die Gespräche reflektieren. Allerdings muss nicht jeder Studierende, der bei der Nightline mitwirken möchte, auch den Telefondienst übernehmen. „Wir suchen zusätzlich helfende Hände in den Bereichen Werbung, Design und Organisation“, führen die Gründer:innen aus. Um Teil des Vereins und der Hochschulgruppe zu werden, muss man als Studierender an der Universität Passau eingeschrieben sein. Interessierte können das Team der Nightline am besten per E-Mail oder auf Instagram kontaktieren und ein erstes Online-Treffen vereinbaren.

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Nightline Passau:
Telefon 0851/509 5000, montags und donnerstags von 20 bis 1 Uhr, Instagram @nightlinepassau, E-Mail passau@nightlines.eu

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