An der Ortsspitze erschallt die Europahymne, eine Menschenkette bildet sich. Über 100 Menschen haben sich am gestrigen Sonntag erstmals getroffen, um in der Europastadt Passau begleitet von Europaluftballons und -flaggen, gerne auch „Refugees Welcome“-Bannern, den „Pulse of Europe“ in den Straßen spürbar zu machen. Die Idee kommt aus Frankfurt: Als Reaktion auf die US-Wahlen und den Brexit wurde die gleichnamige Bürgerinitiative gegründet, um ein Zeichen für ein rechtstaatliches, demokratisches Europa zu setzen, in dem die Menschenwürde, freies Denken und Handeln sowie Respekt an erster Stelle stehen. Insbesondere angesichts der anstehenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland wird diese Notwendigkeit grenzübergreifend gespürt. Bisher finden neben in mehreren deutschen Städten auch in Paris und Amsterdam noch bis zum 12. März wöchentlich pro-europäische Demonstrationen statt – am 15. März werden dann in den Niederlanden die Abgeordneten ins Parlament gewählt.
Anregungen und lokale Gruppen sind willkommen und im Konzept mit inbegriffen. „Ich will nicht untätig gewesen sein, falls die Wahlen schlecht ausgehen“, erklärt Felix Bender, Student und gemeinsam mit Franzi Bujara Organsiator der Passauer Demo, warum er sich freiwillig engagiert. „Jeder muss sich selbst an der Nase packen und Flagge zeigen“ – zum Beispiel an einem der nächsten Sonntage in Passau. Treffpunkt 14 Uhr im Klostergarten.
Beitragsbild: Judith Rietzl