Am Dienstagabend war das Zeughaus bis auf den letzten Platz gefüllt. Grund dafür war die sehnlich erwartete Neuauflage des Passauer Poetry Slams. Moderiert wurde der Abend von Sebastian Ruppert und Martin Geier. In der ersten Runde traten neun Slammer gegeneinander an. Die beiden Poeten mit der höchsten Jurywertung bestritten anschließend das Finale. Die Teilnehmer des Dichterstreites kamen aus Bayern und Österreich. Natürlich durfte auch das Passauer Urgestein MO! mit seiner Performance nicht fehlen.
Das Team „Gelegentlich Zuvorkommend’’ aus Regensburg eröffnete mit ihrem Text „Retter der Poesie“. Unter dem Motto „die Lyrik hat genug gelitten’’ machten sie deutlich, dass Lyrik in den Medien missbraucht wird, denn ,,Werbung ist nie Poesie“.
Insgesamt war der Slam thematisch sehr bunt: Kapitalismus, Weltpolitik, Studenten Stereotype oder der alltägliche Einkauf bei Rewe. Selbstredend durfte auch das Duo des Abends, Trump und Clinton, nicht fehlen. Mo! mag weder Trump noch Clinton. Er mag Züge. Genau positionieren wollte er sich darüber hinaus nicht. Aber auch persönliche Erfahrungen der Slammer bewegten das Publikum. Emotional wurde es mit Teresa Reichl aus Regensburg. Sie stellte den Leidensweg eines psychisch kranken Mädchens dar und deutete deren Selbstmord mit einem dramatischen Abgang an. Einer der Passauer Vertreter, Isaak Gaucho nahm das Publikum mit auf eine Reise durch den Campus und präsentierte die Klischees der Passauer Studentenschaft. So erkennt man etwa den MuKler daran, dass er mit dem coolsten Jutebeutel auf dem Campus rumläuft.
Im Finale standen sich dann Jens aus Weißenburg und Flo Langbein aus Bamberg gegenüber. Jens, der schon zuvor mit seinem ausdrucksvollen Text „PS: Ich liebe dich“ gepunktet hatte, schaffte es auch im Finale das Publikum zu überzeugen. Begossen wurde der Titel, unter lautem Beifall, mit einer Flasche Gin.
Ihr wollt beim nächsten Poetry Slam dabei sein? Am 6.12. begrüßen euch Sebastian und Martin zum „Nikolaus-Slam“
Eintritt: 5 Euro
Wo: Zeughaus