Die Dorfkids unter uns kennen den Luxus von frischem Obst und Gemüse aus dem Garten. Ob Brombeere oder Kirsche: Alles erdenklich Essbare wandert sofort vom Strauch in den Mund und schmeckt einfach wunderbar! Den Unterschied schmeckt selbst der Laie: Die Möhrchen aus dem 2-Kilo-Sack vom Billigdiscounter sind nicht halb so gut wie die, die man selbst frisch aus dem Boden zieht.
Doch dann aus der Traum: Umzug in die „Metropole“ Passau. Wohnblock. Fünfer-WG. Wo da noch Platz für die Salatplantage ist, bleibt ein Rätsel. Vielleicht reicht es noch für ein paar Töpchen auf dem Fensterbrett. Aber dann: Festival hier, Festival da, Wochenendbesuch in der Heimat und drei Mal einfach so das Gießen vergessen. Dauerabwesenheit tut dem Pflänzchen nicht gut, so erweist sich die Lebensdauer erfahrungsmäßig als enttäuschend kurz. Zurück bleiben ein paar traurig aussehende Blättchen und eine verfaulten Beere, die plump vom gelben Stielchen plumpst.
Die GHG (Grüne Hochschulgruppe) hat da die optimale Lösung gefunden: einen Garten für alle direkt an der Uni! Jeder macht mit, jeder darf ernten. Das Projekt ist eigentlich nicht neu. Gut versteckt auf der Wiese direkt hinter dem IM-Gebäude (zwischen Innstraße 33a und Innstraße 33, falls ihr Hilfe vom Freund und Helfer Google-Maps braucht) hat die GHG bereits vor 2 Jahren einige Johannis- und Stachelbeersträucher gepflanzt. Jetzt wurde das Projekt erweitert: zwei Hochbeete bieten Platz und Möglichkeit, diverses Gemüse wie Salat, Kohlrabi und Radieschen anzubauen.
Am vergangenen Dienstag wurden die neuen Beete mit Erde befüllt und startklar zum Bepflanzen gemacht. Dabei trotzten die fleißigen Gärtner der GHG dem wachstumsfreudigen Wetter und bearbeiteten bei strömenden Regen fröhlich die Hochbeete.
Finanziert wird das Ganze aus dem Nachhaltigkeitstopf der Uni Passau, die auch die nötigen Geräte zum Gärtnern stellt.
Die Idee hinter dem Uni-Gardening-Projekt ist, dass der Garten allen zur Verfügung steht, die Lust und Spaß am Gärtnern haben. Die GHG soll nur die Würfel ins Rollen bringen und für die ersten Bepflanzungen sorgen, dann – so hofft sie – wird das Ganze ein Selbstläufer und von jedem genutzt. Damit dies gut funktioniert, sollen zukünftig auch Anpflanztermine und Gardening-Seminare angeboten werden, für alle, die keinen grünen Daumen haben.
Auch Teil 3 des Projekts ist schon in Planung: Nahe Mensa sollen ab nächsten Sommer – wenn alles genehmigt wird – Staudenobst gepflanzt werden.
Um den Erfolg zu feiern, lädt die GHG am Dienstag, den 13. Juni zum Picknick an den neuen Picknicktischen auf der Info-Wiese ein. Von 16 bis 20 Uhr sind alle willkommen, die gerne schmausen.