blank Onlinemagazin

Türchen 13: „The Knight Before Christmas“

Alle Jahre wieder: Nach Prinzessinnentausch kommt der nächste Weihnachtstrashfilm von Netflix, leider nur mit halb so viel Vanessa Hudgens, dafür aber mit doppelt so viel Kitsch – The Knight before Christmas. Der Film, der auf einem drittklassigen Wortspiel basiert, handelt von einem Ritter aus dem England des 14. Jahrhunderts, Sir Cole, der durch ein Zusammentreffen mit einer Hexe eine Zeit- und Raumreise ins heutige Ohio unternimmt. Hier trifft er auf die der Liebe überdrüssigen Lehrerin Brooke, die aufgrund Ihrer sexuellen Frustration sogar ihre Schüler zu überreden versucht, mit ihren Partnern Schluss zu machen. Das erste Zusammentreffen der beiden endet fast tödlich, nachdem Brooke Cole mit ihrem „eisernen Ross“ anfährt. Aus Schuldgefühlen lädt sie den ihr gänzlich unbekannten, scheinbar geistig verwirrten Ritter ein, die Feiertage in ihrem Gästehaus zu verbringen.

Der Film fängt schwach an, lässt dafür aber ganz stark nach. Die ohnehin schon niedrigen Erwartungen werden konsequent unterboten; weder eine logische Storyline noch schauspielerisches Talent sind in The Knight before Christmas zu finden. Während Vanessa Hudgens mittlerweile als Netflix-Weihnachts-Trashfilm-Queen bezeichnet werden kann, sticht der noch auf den Durchbruch wartende Josh Whitehouse als Ritter weder mit seinem Schwert in etwas hinein, noch als akzeptabler Schauspieler aus der Masse heraus. Vermutlich wird ihm dieser Film nicht dabei helfen, seinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Seine Rolle beschränkt sich darauf, ältere, ergraute Damen als „altes Weib“ zu betiteln und erstaunt mit einer Alexa zu interagieren. Auch der anfängliche „Kulturschock“ ist, nach einem Abend des fröhlichen Serien-Suchtens auf Netflix, rasch überwunden; so checkte er auch schnell die Sprache der hippen Kidz.

Die Frage, wie es sich Netflix auf Dauer leisten kann, Vanessa Hudgens für derartige Filme zu finanzieren, wird durch die schamlose Produktplatzierung der Alexa von Amazon, die sich durch den ganzen Film zieht, sofort beantwortet. Zugegebenermaßen ist diese, im Gegensatz zum restlichen Skript, wenigstens originell und unterhaltsam. Generell lässt sich The Knight before Christmas zur Kategorie der Filme zuteilen, die nur ironisch, nebenbei oder unter dem Einfluss von (viel) Alkohol gesehen werden sollten. Um ihn besser zu ertragen, hier ein kleines Trinkspiel: Immer trinken, wenn Sir Cole die Worte „altes Weib“ benutzt.

Für die Zukunft bleibt nur zu spekulieren, auf welchem Dad-Joke der nächste Weihnachtsfilm von Netflix mit Vanessa Hudgens basieren wird.

Die mobile Version verlassen