Morgen ist es soweit: Es ist Heiligabend! Früher als Kind war das Highlight das Geschenke auspacken und auch heute, als etwas größere Kinder, freut man sich doch immer noch darüber. Mittlerweile liegt der Fokus aber auch auf etwas anderem: Das Zusammensein mit der Familie beim gemeinsamen Essen.
Jede Familie hat ihre eigenen Traditionen, was es an Heiligabend zu essen gibt. Bei manchen gibt es jedes Jahr das Gleiche, manche fahren richtig groß auf mit Mehr-Gänge-Menüs und Braten, und wieder bei anderen gibt es einfache, bürgerliche Küche. Bei mir zu Hause gibt es an Heiligabend das wahrscheinlich unweihnachtlichste Essen, das man sich vorstellen kann: Toast Hawaii. Warum? Das weiß ich auch nicht so genau.
Ich habe mich gefragt, ob auch andere Familien seltsamere Essenstraditionen an Weihnachten haben und welchen Stellenwert das gemeinsame Schlemmen für sie hat. Daher habe ich eine kleine Umfrage innerhalb des Blank-Teams und meinem Freundeskreis gestartet, um dem auf die Spur zu gehen. Diese Umfrage mit 27 anonymen Teilnehmenden ist natürlich keinesfalls repräsentativ, gibt aber dennoch einen kleinen Einblick in die Esstraditionen verschiedener Familien.
20 Personen (74,1%) gaben an, dass es bei ihnen jedes Jahr an Heiligabend das gleiche Essen gibt. Somit hat sich bei den meisten über die Jahre hinweg eine Tradition etabliert. Bei den meisten gibt es Gerichte, die weniger Aufwand bedeuten und schnell gemacht sind, zum Beispiel Würstchen mit Kartoffelsalat in verschiedenen Abwandlungen, Gulaschsuppe, kalte Käse- und Wurstplatten oder Raclette. 22,22% (6 Befragte) mögen es eher aufwändig mit Braten oder mehreren Gängen.
So unterschiedlich die Esstraditionen an Heiligabend auch sind, so einig sind sich die Befragten in einem Punkt: Für 25 der Teilnehmenden (92,59%) spielt der Faktor „Essen“ eine wichtige Rolle. Den meisten geht es weniger darum, was es zum Essen gibt, sondern vielmehr, dass die ganze Familie zusammensitzt und sich unterhält. „Bei uns daheim ist das Abendessen sowieso immer die Zeit am Tag, an dem die ganze Familie zusammenkommt. An Heiligabend kommen dann noch die Großeltern dazu und das gemeinsame Essen ist quasi der Mittelpunkt des Abends“, schrieb ein*e Teilnehmer*in dazu. Und dem kann ich mich nur anschließen.
Unsere Gesellschaft ist immer schnelllebiger geworden und da kommt die Zeit mit der Familie oftmals leider zu kurz. Jeder ist untertags beim Arbeiten, mit dem Studium beschäftigt oder wohnt studienbedingt nicht mehr zu Hause, wodurch man die Familie sowieso schon weniger sieht. Daher fällt die gemeinsame Zeit, bei der ein jeder in Ruhe zusammensitzt und sich unterhalten kann, häufig auf das Abendessen. Besonders an Weihnachten schätzt man die gemeinsame Zeit noch mehr.
Jedes Jahr an Heiligabend das Gleiche zu essen scheint auf den ersten Blick etwas langweilig zu sein. Aber Traditionen haben auch etwas Schönes. Hierfür möchte ich eine*n Befragte*n zitieren, welche*r das Schöne an der immergleichen Esstradition sehr schön auf den Punkt gebracht hat: „Es ist nicht das Essen an sich, sondern viel mehr der Geschmack nach Erinnerung. Erinnerungen an meine Großeltern, die jedes Jahr lebendig werden; an eine schöne Kindheit mit vielen Plätzchen (damals gab es sogar noch Schnee) und was viele vergessen: Das Weihnachtsessen ist viel mehr, als nur zusammen an einem vollgedeckten Tisch zu sitzen. Weihnachtsessen bedeutet Glück, Freude in den Gesichtern von Mama und Papa; es bedeutet, ein Mal im Jahr zusammenzusitzen und kurz die Verpflichtungen des Alltags hinter sich zu lassen.“
Und genau das ist der Kern des Weihnachtsfests: Es geht nicht darum, viele Geschenke zu bekommen und immer das tollste und aufwändigste Essen zu verspeisen. Es geht darum, Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen, sich vom Stress des Alltags zu erholen, in Erinnerungen zu schwelgen und das Glück zu genießen, einander zu haben.
Dieses Jahr hat uns alle vor viele Herausforderungen gestellt und auch an Weihnachten müssen wir darauf verzichten, im großen Kreise zu feiern. Deswegen ist es umso wichtiger, die Zeit, die wir mit unseren Liebsten haben, wertzuschätzen und zu genießen. Auch hier möchte ich nochmal zitieren: „Es ist etwas Besonderes beziehungsweise Wichtiges, weil man mit der Familie isst und man jedes Jahr so essen sollte als wäre es das letzte Mal. Weil man nie weiß, was sich in einem Jahr alles ändern kann, zum Guten oder Schlechten.“
Genießt also die Zeit mit eurer Familie, egal ob beim Vier-Gänge-Menü oder bei Würstchen und Kartoffelsalat. Frohe Weihnachten und bleibt gesund!