Opek ist ein Musiker aus dem Ruhrgebiet. Er macht überwiegend Hip Hop und Rap und zeichnet sich durch einzigartige, tiefgründige, teils witzige, teils ernste Texte aus, die er mit den verschiedensten Instrumenten verfeinert. Er rappt über das Leben, über sein Leben, über die Menschen, die Gesellschaft, über Probleme und den Alltag – und über die Musik selbst.
Er wurde 1990 in Gelsenkirchen geboren. Er besuchte eine Waldorfschule in der Kleinstadt Gladbeck, machte dort sein Abitur, genauso wie seine älteren Geschwister. Er macht schon seit er denken kann Musik. Für ihn war es irgendwie normal mit der Musik anzufangen, weil seine Geschwister und sein Vater dies ebenfalls schon immer gemacht hatten. Er war allerdings der Erste und Einzige in der Familie, der irgendwann Rap und Hip Hop für sich entdeckte, und später dann noch Jazz.
Nach dem Abitur hat er vier Jahre lang Jazz-Schlagzeug in Enschede (NL) studiert. Er spielt hauptsächlich Schlagzeug, ansonsten noch Posaune, Gitarre, Bass und Klavier. Er sagt selbst, dass Beruf und Freizeit in seinem Leben glücklicherweise fließend ineinander übergehen. Er wohnt seit circa drei Jahren in Dortmund, gibt hauptberuflich Schlagzeugunterricht und Workshops zum Thema Rappen und Beats produzieren. Nebenbei spielt er auf Konzerten, sowohl als Schlagzeuger in verschiedenen Projekten, als auch als Solo-Künstler Opek. Da man bei den Projekten mal mehr und mal weniger verdient, gönnt er sich zumindest den Luxus wirklich nur bei Projekten mitzumachen, hinter denen er zu 100% stehen kann. In seiner Freizeit arbeitet er dann selbstverständlich noch an Alben und Projekten mit anderen Musikern oder alleine, was zwar extrem viel Zeit in Anspruch nimmt und sich meist erst sehr viel später auszahlt – aber das Wichtigste dabei ist, dass ihm das Ganze auch extrem viel Spaß macht.
Auf die Frage, welche Musik er so höre, antwortet er „Auch wenn es sich doof anhört: Alles was gut ist.“. Er hört super viel Jazz, Funk, Soul und Rap, sowohl deutschen Rap als auch amerikanischen. Er selbst macht mittlerweile hauptsächlich Jazz und Hip Hop. Für beide Musikrichtungen sei es hilfreich Wissen über mehrere Instrumente zu haben, so wie er es tut: Beim Hip Hop, um selber zu produzieren, beim Jazz, um die Mitmusiker besser verstehen zu können. Klassik hört er auch immer mehr, momentan ist auch 80er Pop mit dabei. Er meint, das was er hört, müsse einfach interessant und echt sein, dann sei es gut, das Genre ist dabei nicht relevant. Irgendwelche lustigen Platten, die er irgendwo auskramen kann, hört er immer wieder gerne.
Klavierunterricht hatte er bereits im Alter von sechs Jahren. Er lernte ein paar Jahre Klavier spielen, bis der Posaunenunterricht dazu kam. Anschließend wechselte er zum Schlagzeug. Gitarre und Bass hatten ihm seine Geschwister und sein Vater hin und wieder gezeigt, irgendwann hat er sich selbst reingehängt und es sich selbst beigebracht. Vor allem im Studium in den Niederlanden konnte er sich viel bei den Jazz-Gitarristen abgucken.
Für ihn ist es selbstverständlich, auch seine Texte selber zu schreiben: Dies sei der ganze Sinn der Sache, dass er seine verwirrten Gedanken irgendwie loswerden kann.
Am 17. Juli 2016, also vor fast zwei Jahren, erschien das Album „Flazongi“ von Opek. Produziert und geschrieben wurden alle Tracks von ihm selbst – zu Hause in Dortmund. Auf dem Album befinden sich zehn individuelle, tiefgründige Tracks: teils instrumental, teils mit Rap. Das Keyboard in „Oliht“ (5. Track) ist gespielt von Kikou, der Song „Klar im Kopf“ (8. Track) ist ein Feature mit Cerm.
1. DZY (instru) 02:34
2. WHATEVER 03:16
3. IHR KENNT VIELE 03:26
4. FANTASY (instru) 02:26
5. OLIHT 03:56
6. 3 MINUTEN KOPFKINO 02:57
7. PEOPLE (instru) 02:35
8. KLAR IN KOPF (CERM) 02:45
9. JAIV (instru) 03:35
10. PSALM 03:35
Flazongi ist eine Ansammlung von Tracks, die über einen längeren Zeitraum, fast ein ganzes Jahr hinweg, entstanden sind. Opek erzählt, dass seine ganze Festplatte voll mit Sachen sei, die er nie veröffentlicht, weil er dieses „nur digital hochladen“ eigentlich langweilig findet, aber eine eigene Vinyl zum Beispiel schwierig zu finanzieren sei. Deshalb hatte er zu dem Zeitpunkt einfach die Tracks, die er am interessantesten fand, zusammengestellt und sich dazu ein Wort ausgedacht, dass es noch nicht gab – und so ist das Album „Flazongi“ entstanden.
„Für das Abhören wünschen wir Ihnen jetzt schon gute Unterhaltung.“
Das überwiegend instrumentale Intro führt mit einem gesprochenen Text von Stimmen aus verschiedenen Platten aus den 70er Jahren in das Album ein. Opek rappt über Unausgeglichenheit im Leben, darüber das Leben zu verstehen und selbst zu bestimmen. Seine Themen sind unter anderem alltägliche Probleme und Phänomene, mit denen sich wohl jeder in gewisser Weise identifizieren kann. Er rappt über Musik – über Hip Hop und Jazz – und darüber, was für eine wichtige Rolle sie in seinem Leben spielt.
„Setze eine Hi-Hat, oder eine Bassline, oder mich selbst auf den Balkon“
Mit Metaphern, Wort- und Satzwiederholungen und Wortspielen produziert er eine bunte Mischung an eingängigen Tracks. Seine Tracks sind gesellschaftskritisch, persönlich, subjektiv, inspirierend. Er vergleicht sich, sein Leben und seine Persönlichkeit mit Anderen und mit der heutigen Gesellschaft, wie er sie in seinen Augen wahrnimmt. Er verwendet deutsche Begriffe, englische Begriffe, denglische Begriffe, rappt umgangssprachlich, sympathisch – dass er im Ruhrgebiet, im „Pott“ groß geworden ist, ist dabei auch nicht zu überhören.
„Narzistische Haralds mit viel zu viel Geld“
Seine Texte befassen sich mit verschiedenen Typen von Leuten: mit „Langweilern“, Fachleuten oder auch „Fachidioten“, „grauen Männern“. Er schildert seine Ansichten zum Berufsleben und eintönigem Alltag, und seine Position, dass er nicht zu diesen allwissenden, besserwissenden Menschen gehören will, für die sich alles um Arbeit, Weisheit und Geld dreht: „Anti-Wissen, Pro-Gefühle“. Auch wenn seine Tracks sehr nüchtern und trocken wirken, bringt er viele Emotionen in seinen Texten unter.
„Dein Wissen bringt dir nichts wenn du kein Gewissen mehr hast“
Er schreibt über die Welt, die Menschen, gute und schlechte Einflüsse und Entwicklungen in der Gesellschaft. Er hinterfragt eigenes und fremdes Handeln und Denken. Er schreibt über sein Leben als Rapper, als Musikproduzent, als Mann im Ruhrgebiet und darüber, wie er seine Texte zu Papier bringt. Er spricht von Chancen, darüber, sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen, sich selbst darüber bewusst zu werden, was man machen und werden will. Er rappt viel über sich selbst und spiegelt in seinen Tracks viele Aspekte über seinen Charakter und seine Persönlichkeit wieder. Außerdem lässt er viel Raum für eigene Interpretationen.
„Ich träume wenn ich wach bin und nicht während ich schlafe“
Themen wie Träume und Ängste, Wahrheit und Lügen, Glück und Pech bleiben nicht unkommentiert. Einige seiner Tracks sind auch ganz ohne Text – oder haben längere instrumentale Intros oder Einschübe zwischen den Strophen. Seine Tracks sind einzigartig und auch für Nicht-Hip Hop oder -Deutschrap Fans sehr entspannt und vor allem interessant anzuhören. Wer bei Hip Hop und Deutschrap nur an asoziale, frauenfeindliche Texte denkt, und entsprechende Artists und Publikum vor Augen hat, sollte den beiden Genres mit diesem Album nochmal eine zweite Chance geben.
Das Album ist auf seiner Homepage kostenlos zu hören.
Opek ist neben seiner Solo-Karriere schon seit mehr als drei Jahren mit dem Rapper Schlakks und dem Dj Razzmatazz live zusammen unterwegs. Am 1.1.2017 erschien „UMA„, das erste Trio-Release der Dortmunder in Form einer Vinyl und MP3. Rap, Instrumentals und die Acapellas sind auf der Platte zu hören. Vier Monate später, am 2. Mai 2017 wurde das Mixtape „Einfach mal wieder“ von Schlakks eröffnet, bei dem Opek teilweise mitwirkte. Am 28.07. wird er auf der Bring Your Own Beats Stage auf dem Juicy Beats Festival in Dortmund rappen. Ansonsten ist er im Sommer mit Schlakks und Razzmatazz auf dem Tropentango Festival in Wollmerschied unterwegs.