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Unser Geheimtipp: „Howl“ von Mighty Oaks

„Seven days I’m going to call the wild in me,

Carrying me, across the world“

Eine Straße, die mitten durch einen dichten Nadelwald führt. Bergspitzen ragen über den Kronen der Bäume hinaus. Die Hände am Lenkrad eines alten VW-Busses, die Landkarte auf dem Amaturenbrett ausgebreitet. Das sind Bilder, die einen beim Hören des Albums „Howl“ von Mighty Oaks durch den Kopf schießen. Ein absoluter Geheimtipp für alle, die aus dem Alltag in eine Welt aus Roadtrips, Natur und Freiheit abtauchen wollen.

Mighty Oaks, das sind Ian Hooper (Gesang), Craig Saunders (Bass) und Claudio Donzelli (Gitarre). Die Musiker, aus Amerika, England und Italien stammend, gründeten 2010 in Berlin ihre Band und gaben ihr den Namen „Mighty Oaks“, was so viel wie „Mächtige Eichen“ bedeuten soll. Zunächst brachten sie ihre erste EP „Driftwood Seat“, damals noch auf Soundcloud, auf den Markt und traten mit Bands wie Kings of Leon oder Chvrches auf. 2014 produzierten sie dann ihr erstes Album „Howl“, 2017 folgte ihr zweites „Dreamers“.

Ihre Musik lässt sich in den Indie-Folk einordnen, in welchem sie neben Mumford & Sons oder auch The Lumineers zu den ganz Großen zählen. Mit einem Gitarrensound, als säße man am Lagerfeuer, Texten über Freundschaft und Freiheit und einer unglaublichen Stimme des Leadsängers, weckt diese Band den Abenteuerer und das Fernweh in jedem Hörer.

Schon ihr erster Song des Albums „Howl“ startet mit einem sehr zentralen Thema ihrer Texte, der Freundschaft. Wenn einem die Band Mighty Oaks bekannt vorkommt, dann wahrscheinlich aufgrund des Songs „Brother“, mit dem die Band ihren Durchbruch hatte und 2014 auch die deutschen Hörer durchs Radio verzauberte. Mehrstimmiger Gesang, der wie eine Hymne klingt, lässt diesen zu einem perfekten „Gute-Laune-Song“ werden. Wer will da nicht direkt ins Auto steigen und mit einem guten Freund einen Roadtrip starten?

Auch der Song „When I dream I see“ handelt von Freundschaft, doch auf eine ruhigere, bedachtere Weise. Der zu Beginn nur von einer Gitarre begleitete Gesang des Leadsängers lädt den Hörer zum Nachdenken ein. Aufgrund des Textes, der von der Vergangenheit und Zukunft, den Ängsten und der Hoffnung handelt, ist dies ein absoluter Geheimtipp des Albums.

In fast jedem ihrer Songs verbinden die Jungs Themen über Lebensabschnitte oder Emotionen mit der Natur. Auch in ihrem Song „Seven Days“, von dessen Lyrics ein Ausschnitt zu Beginn dieses Artikels steht, greift die Band das mit am meisten in Texten verarbeitete Thema der Liebe auf, doch nicht auf eine kitschige Art, sondern immer bezogen auf das Reisen, die Natur, den Aufbruch.

„You saved my soul“ handelt ebenfalls von der Liebe.

Der Text vermittelt zusammen mit einem langsamen und ruhigen Gesang in den Strophen zunächst eine traurige Stimmung des Sängers, bevor im Refrain dann „die Seele gerettet wird“. Im Laufe des Liedes wandelt sich die nachdenkliche und bedrückende Stimmung in eine in die Zukunft blickende Hoffnung.

Dass die Band auch sehr gerne Lebensweisheiten in ihren Lyrics zum Ausdruck bringen, zeigt unter anderem der Song „Back to you“, in welchem es um Karma geht, „das, was du machst, fällt auch wieder auf dich zurück“.

Einer der stärksten Songs des Albums ist „Just one day“. Die Hauptaussage aller Texte der Platte steht hierbei im Mittelpunkt. „Lebe jeden Tag und breche einfach auf!“, so lässt sich der Song zusammenfassen.

Aufbruch, in die Welt hinaus, Aufbruch, in einen neuen Abschnitt des Lebens, dafür steht die Band Mighty Oaks. Ein Album voller Freundschaft, Liebe und Abenteuer, das zum Nachdenken anregt. Ein Album, bei dem man direkt den nächsten Roadtrip planen will. Ein Album, der jedem mitten im grauen Alltagsstress eine Pause gönnt.

 

Bilder: Christoph Rothe