Gemieden und verschwiegen. Noch immer sind bestimmte Themen in unserer Gesellschaft tabuisiert. In unserer neuen Rubrik „Blankziehen“ lassen wir die Hüllen rund um einige Tabus fallen. Denn sind wir der Meinung: Jedes Thema hat eine Stimme verdient.
Wenn Frau nach einem passenden Verhütungsmittel sucht, wird ihr meist die Antibabypille von Gynäkologen empfohlen, ohne präservative Alternativen anzusprechen. In Deutschland ist sie zum Beispiel auf Platz eins, obwohl sich immer mehr Leute über die Nebenwirkungen bewusst werden.
Dabei gibt es weitere hormonelle Methoden zu verhüten. Eins davon ist der Hormonring, den ich euch im Folgenden vorstelle. Der Vaginalring ist ein flexibler Kunststoffring mit etwa fünf Zentimetern Durchmesser. Er wird mit der Hand in die Scheide eingeführt und dort bleibt er dann für drei Wochen. Du nimmst ihn dann heraus und pausierst für eine Woche, in der du deine Periode bekommst. Großer Vorteil gegenüber der Pille: Drei Wochen lang einfach nicht an Verhütung, korrekte Einnahme und passende -zeit denken. Außerdem: Wenn der Verhütungsring mal stören sollte, beispielsweise beim Sex, kann man ihn, ohne Sorge, für bis zu drei Stunden täglich herausnehmen.
Eins hat der Ring mit der Pille gemeinsam: Die Zufuhr von Hormonen. Auch die Methode enthält Östrogen und Gestagen. Beides wirkt zusammen, um den Eisprung und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zu verhindern und sorgt dafür, dass der Schleimpfropf im Gebärmutterhals die Spermien nicht durchlässt. Das bedeutet, der natürliche Hormonhaushalt wird beeinflusst, indem die Eizellreifung und der Eisprung gehemmt werden. Zwar werden die empfängnisverhütenden Hormone über die Scheide aufgenommen, wirken aber trotzdem im ganzen Körper.
Alles in allem ist der Hormonring eine weitaus praktischere Alternative für alle Frauen, die sich von einer Verhütungsmethode, wie der Antibabypille, loslösen wollen. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass er trotz allem zusätzliche Hormone in den ganzen Körper abgibt.