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Wer versteckt sich hinter dem Kostüm?

Wir kennen alle den Namen Coco Chanel und Karl Lagerfeld. Maria Grazia Chiuri ist wohl seit ihrem großartigen Debüt 2016 bei Dior in aller Munde und auch wer Karl Lagerfeld war, weiß wohl jeder, der sich für Mode interessiert. Doch weißt du auch, wer hinter der prächtigen Ausstattung der Netflix-Serie „Bridgerton“ steckt? Wer ist verantwortlich für die märchenhaften Kostüme in den Disney Filmen? Oder wer war für die fabelhaften Outfits in „Barbie“ verantwortlich, die den letzten Sommer so gehypt wurden?

Hinter all diesen Kostümen stecken viel Arbeit, Kreativität und eine Künstlerin oder Künstler, die jedoch hinter dem ganzen Stoff verschwinden. Obwohl diese Werke eine große Bühne haben, bekommen ihre Erschaffer:innen meist nur wenig Aufmerksamkeit. Daher möchten wir dir hier vier Kostümbildnerinnen und ihre Arbeiten vorstellen, die auch aufgrund ihrer Meisterwerke für den Oscar „Bestes Kostüm“ 2024 nominiert wurden.

Ellen Mirojnick

Ellen Mirojnick ist eine amerikanische Kostümbildnerin, die schon zahlreiche Filme ausgestattet hat. Sie hat nicht nur bei „The Greatest Showman“ und „Maleficent“ eine zauberhafte Welt geschaffen, mit ihren Werken bei „Bridgerton“ hat sie wirklich ein bewegtes Kunstwerk geschaffen. Mit der Hilfe eines Teams entstanden rund 5000 Kostüme bestehend aus Tüll, Seide, Hüten, Kostetest und jede Menge Perlen und Stoff. Um den passenden Stil der Serie zu treffen, indem das richtige Maß an Historie und Moderne gemischt wird, bedurfte es jede Menge Vorbereitung. Dazu hat die Kostümdesignerin Gemälde und Zeichnungen der Regency-Ära studiert und sich von Diors „Designer of Dreams“ Ausstellung inspirieren lassen. Anschließend ging es ans Ausprobieren. Durch Schichten von Tüll und Organza sollten in den opulenten Schnitte möglichst viel Freiheit und Leichtigkeit entstehen. Auch die Farben und Accessoires, werden mit bedacht für jeden einzelnen Charaktere gewählt.

Ellen Mirojnick hat es geschafft die Atmosphäre der Serie in den Kostümen widerzuspiegeln und die pudergeschwenkte Zeit in einem frischen Licht erstrahlen lassen.

Sie wurde auch für den diesjährigen Oscar nominiert, allerdings für eine Ausstattung mit weniger Tüll und Blumen. Tatsächlich hat sie das blaue Hemd und der braune Hut von „Oppenheimer“ auf die Liste der Anwärter:innen gebracht.

Jacqueline Durran

Jacqueline Durran ist eine britische Kostümbildnerin und hat dafür gesorgt, dass der Sommer 2023 in einem strahlenden Pink erstrahlte. Mit den Kostümen zu dem Film „Barbie“ hat sie den Modetrend des Sommers geprägt. Bei diesem Film stand der erfahrenen Kostümbildnerin ein besonders modisches Unterfangen bevor. Denn Barbie drückt sich durch das, was sie trägt aus und zwar bis ins kleinste Detail. Bei einem Strandtag muss nicht nur der Badeanzug stimmen, auch Hut, Kleid und Accessoires müssen dazu passend vorhanden sein. Für jede Aufgabe und Rolle, die Barbie in dem Film einnahm, musste die Britin ein passendes Outfit zusammenstellen. Was dabei nicht aus ihrer eigenen Hand stammt, wurde aus dem Modehaus Chanel entnommen. Die Farbtöne wurden weitestgehend in Rosa und Pastell gehalten und sollten möglichst die Atmosphäre der Sechzigerjahre, das Erscheinungsjahrzehnt der Barbie, widerspiegeln. Für diese modische Glanzleistung ist auch sie für den diesjährigen Oscar nominiert, den sie schon im Jahre 2019 für ihr Werk im Film „Little women“ abräumte.

Bina Daigeler und Miren Arzalluz

 Mit Bina Daigeler, einer deutschen Chef-Kostümbildnerin und Miren Arzalluz, eine spanische Kunsthistorikerin, die aktuell Direktorin des Palais Galliera in Paris ist, gibt es zweit weitere Oscaranwärterinnen. Sie haben sich der großen modischen Herausforderung gestellt, die Werke Balenciagas so genau wie möglich zu replizieren. Doch nicht nur das, auch die restliche Ausstattung für die Serie „Christobal Balenciaga“ hat das Duo nebens Studie der Stoffe und des Designs entworfen. Da die Stoffe nicht mehr so sind wie in Zeiten Balenciagas, war es ein schwieriges Unterfangen, die kunstvollen und architektonisch anmutenden Kreationen des Designers nachzubilden. Dabei war ein tiefgehendes Wissen über die Zeit und die detaillierte Erforschung des Stoffes sehr bedeutend. Schließlich sind diese Replikationen mit die Hauptattrakteure der Serie und müssen daher bis ins kleinste Detail stimmen. Innerhalb von fünf Monaten haben sie und ihr Team es geschafft, die ganze Serie mit Kostümen und Designs auszustatten. Dieses Engagement hat eine Oscar-Nominierung verdient.

Diese drei Projekte verdeutlichen, vereinen Kunst, Geschichte und viel Handwerk. Durch die Kostüme wird man nicht nur in eine andere Zeit, sondern auch in ein lebendiges Kunstwerk mit hineingenommen. Es ist Zeit, dass nicht nur die Werke sondern auch die Menschen dahinter eine Leinwand bekommen. Ein Anfang wäre es, der Kostümausstattung im nächsten Film mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

 

 

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